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James Joyce: Ulysses (1921)
Jetzt bestellen bei amazon.de! Wie lernt man zu schwimmen? Durch Stehen am Beckenrand und Betrachten der Schwimmer?

Da gibt es das große U und das große E - U für Unterhaltungsliteratur, E für Ernste Literatur.

JA weil er so etwas noch nie gemacht hat bis jetzt daß er sein Frühstück ans Bett haben will mit zwei Eiern seit dem City Arms Hotel wo er immer so tat wie wenn er wegen seiner kranken Stimme das Bett hüten müßte und den feinen Lackaffen spielte bloß um sich bei der alten Ziege interessant zu machen Mrs Riordan von der er dachte er hätte einen dicken Stein im Brett bei ihr...

Ja, keine Satzzeichen, nein, kein Tippfehler, sondern einer der berühmtesten Monologe der Weltliteratur, abgefasst im Bewusstseinsstrom.
Ulysses, inhaltlich eigentlich doch nur ein Tag im Leben des Dubliner Tageszeitungsmitarbeiters Leopold Bloom - der 16. Juni 1904, um genau zu sein - aber dann doch ein ziemliches dickes E.
Und das liebt man oder man hasst es. „Leichte Kost“ ist anderes.

Strukturell an Homers Odyssee gehalten kann auch das Wissen darum nicht wirklich als Schwimmflügelchen dienen.
Bewusstseinstrom – auf mehr als 1000 Seiten schwimmt der Leser „in“ den Figuren, nein, er schwimmt nicht, er lässt sich treiben, denn etwas anderes bleibt ihm nicht übrig, manchmal geht er fast unter im Strudel der sich überschlagenden Gefühle, Gedanken, Betrachtungen und Assoziationen manchmal gleich Mehrerer und auch, wenn es nur mal nur Einer sein sollte, ist es – wie obiger Auszug zeigt (ganze 8 Interpunktionszeichen auf fast 60 Seiten!) - bisweilen schwierig, sich über Wasser zu halten.

Warum liest man es trotzdem?

Weil man es so lernt, das Schwimmen.
Weil man, taucht man wieder auf, erkennt wie faszinierend ernste Sprachgewalt ist.
Weil man dann weiß, was man versäumt hat, als man - ganz un-ernst - nur am Beckenrand stand.

James Joyce: Ulysses (1921).
Suhrkamp, 2008.
987 Seiten, Hardcover, 12,50 Euro.

Tanja Muhs

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