Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
Drei Jahre nach „Tannöd“ hat Andrea Maria Schenkel wieder einen Thriller geschrieben, der an ihren ersten Bestseller anknüpft. „Bunker“, ihr dritter, wieder schmaler, aber sehr intensiver Roman (nach „Kalteis“) hat mit kurzen Sätzen die atemlose Spannung von „Tannöd“ und fasziniert durch ständig wechselnde Erzählperspektiven und Zeitebenen.
Eine Frau wird gekidnappt, in einem Haus im Wald gefangen. Ein Bunker wird zum Gefängnis, aber dieser Bunker bietet keinen Schutz. In ihm zerfleischen sich die Frau und ihr Entführer – seelisch und körperlich. Träume und Kindheitserinnerungen verweben in diesem literarischen Puzzlespiel mit den Berichten der beiden Ich-Erzähler. Wer Opfer und wer Täter ist, bleibt bis zum Schluss offen. – Ein beklemmendes, dichtes Buch und ein kleines Meisterwerk.
Andrea Maria Schenkel: Bunker.
Edition Nautilus, Verlag Lutz Schulenburg, Februar.
112 Seiten, Hardcover, 12,90 Euro.