Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
"Ausgezeichnet mit dem deutschen Krimipreis" und "Absolut meisterhaft - ein grandioser Thriller (Tobias Gohlis, Die ZEIT" ) - wow, was für Komplimente auf dem Buchdeckel. Normalerweise bin ich dann sofort skeptisch. Doch tatsächlich entpuppt sich das Büchlein als fein konstruierte, auch literarisch überraschende Geschichte, die vom Genre aber eher an einen guten Western erinnert. Dabei geht es bei Driver natürlich nicht um Pferde sondern um Autos. Aber das ist austauschbar. Und in den Hauptrollen braucht man sich bei "Driver" nur zwei Riesenschauspieler vorstellen, Clint Eastwood oder Steve Mcqueen. Dann kann die Geschichte abgehen. Der Driver ist Stuntman, nicht irgendeiner sondern der Beste, ist klar. Wortkarg und mürrisch, und da er der beste Fahrer von allen ist, lenkt er ab und an mal gegen gutes Honorar einen Fluchtwagen. Einmal allerdings soll er bei einer dieser Coups verarscht werden. Nicht mit Driver. Clint McQueen hat die letzte Antwort. Gute Sommerunterhaltung für einen Regennachmittag und überschaubar als Taschenbuch mit 159 Seiten. Nur nicht hinterher ins Auto setzen.