Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
"Retter der Welt" von John Wray ist ein Buch über Schizophrenie. Wenn man sich dafür interessiert: gut. Wenn nicht, wird man nicht ganz so viel damit anfangen können.
Der Roman besteht aus zwei Erzählsträngen, die abwechselnd vorangetrieben werden. Da ist zunächst der 16-jährige Will. Er leidet an Schizophrenie, ist aus einer Anstalt ausgebrochen und irrt durch das New Yorker U-Bahn-System. Er glaubt, die Welt stehe vor dem Untergang, und nur er könne sie retten. Und da ist seine Mutter Violet, die sich mit dem Polizisten Ali aufmacht, ihren Sohn zu finden.
Während die Will-Passagen weitgehend die Gedankenwelt eines psychisch Kranken widergeben - was irgendwann langweilig wird - sind die Kapitel mit Violet und dem Polizisten interessanter. Zwischen den beiden knistert es - eine spannende zwischenmenschliche Interaktion entsteht. Insgesamt nur bedingt empfehlenswert.
John Wray: Retter der Welt.
Rowohlt, März 2009.
347 Seiten, 19,90 Euro.