Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
Wer fürchtet sich nicht vor der Dunkelheit? David, der Held des Buches „Schwarze Nacht“, nimmt es mit der Angst ein wenig zu genau. Er fürchtet sich panisch vor der Nacht. In jeder dunklen Ecke scheint etwas auf den jungen Mann zu lauern, das ihn töten möchte. David will sich seinen Dämonen stellen, da die Möglichkeit besteht, er könne sich doch alles einbilden. In einer einsamen Hütte im Norden Schwedens verschließt er sich, um sich selbst zu beweisen, dass alles Mumpiz ist. Allein. Bis die schwarze Nacht kommt. Und mit ihr die Geräusche.
Mehr oder weniger ist das der Umschlagklappentext. Dass der Protagonist „natürlich“ isoliert ist, fernab von einem funktionierenden Mobilfunknetz und weit außerhalb jeglicher Zivilisation, ist logisch und wäre Stoff für einen herrlichen Horrorfilm. Oder ein faszinierendes Buch im Stile eines Stephen King.
Darauf freut man sich nicht zuletzt, wenn man den Kommentar liest, man solle es nur bei Sonnenschein lesen.
In der Realität bleibt ein minder spannendes Buch, das sich keinesfalls mit den großen Horrorschriftstellern messen lassen kann. Zwar beginnt das Buch von Andreas Roman vielversprechend, versackt dann aber in belanglosen Pseudo-Psychospielchen, die für den Leser einfach zu durchschauen sind. Es bleibt lediglich die Frage offen, ob David verrückt ist oder doch etwas an seinen Ängsten dran ist. Diese zu erklären bleibt der Autor aber auch noch nach der letzten Seite schuldig. Schade eigentlich.
Fazit: Wenn das das gruseligste ist, was Schweden zu bieten hat, dann will ich die anderen Bücher nicht lesen.
Andreas Roman: Schwarze Nacht.
Heyne, April 2009.
288 Seiten, Taschenbuch, 7,95 Euro.