Gruselig geht's in unserer Horror-Geschichten- Anthologie zu. Auf Gewalt- und Blutorgien haben wir allerdings verzichtet. Manche Geschichten sind sogar witzig.
Familie Krabbe lebt in Wanne. Mann Norbert ist arbeitsloser Bürokaufmann mit viel Zeit für Preisausscheiben, Frau Brigitte ist Hausfrau und Tochter Ute arbeitet als Kraftfahrzeug-Elektroniker-Auszubildende und ist für anfallende Reparaturen zuständig. Nach Jahren der nutzlosen Toaster, Kaffeemaschinen und Mixer gelingt Norbert endlich der große Gewinn: Ein Fjord auf den Lofoten, den er als ganzer Kerl persönlich in Besitz nehmen will. Das erweist sich als gar nicht so einfach ohne Geld, ohne Unterstützung der Ehefrau und mit ständig auftretender Reiseübelkeit. Kreativ erschleicht Norbert sich gemeinsam mit Tochter Ute Fahrkarten und Fährentickets auf dem Weg zum eigenen Wasser.
Die Aussage des Verlages „Ein Spielfilm für die Ohren“ trifft es recht genau. Man merkt dem Hörbuch an, dass es auf einem Drehbuch und nicht auf einem Roman basiert. Beschreibungen wirken eher wie Regieanweisungen, was diese 2 CDs lang durchaus seinen eigenen Charme hat, länger aber schwer erträglich würde. Die Zeichnung der Personen ist witzig bis zur Grenze der Satire. Der etwas einfach gestrickte Norbert im Zusammenstoß mit Aussteigern und Neureichen als mehrere Herren Länder bringt immer wieder zum Lachen und Schmunzeln.
Fazit: Lohnt sich, eignet sich auch zum immer wieder und nebenbei hören, ist aber eher nichts für lange Autofahrten.
Hape Kerkeling: Ein Mann, ein Fjord.
Roof Music, März 2007.
CD, 14,95 Euro.
