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Aravind Adiga: Zwischen den Attentaten
Jetzt bestellen bei amazon.de! Aravind Adigas neuer Roman »Zwischen den Attentaten« entführt die Leserinnen und Leser auf eine Reise nach Indien. Sieben Tage in dem Städtchen Kittur an der Westküste Indiens. Das klingt nach verwunschenen Ruinen, lautstarken Märkten und Sonne satt, nicht wahr? Zugegeben, auch das findet sich in diesem Kurzgeschichten-Zyklus. Der in Indien geborene Autor zeigt beide Seiten Kitturs, das Touristen-Image und – was ihm deutlich wichtiger ist – die Menschen, die dort jeden Tag um ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen. In den einzelnen Geschichten stellt er die unterschiedlichsten Persönlichkeiten vor: Einen Zeitungsredakteur beispielsweise, der niemals die Wahrheit schreiben kann und die Tatsachen zu Gunsten derer verdreht, die sonst in negativem Licht erscheinen würden. Oder ein Geschwisterpaar, das für seinen Vater Geld auftreiben muss, um dessen Drogenabhängigkeit zu finanzieren, eine Hausangestellte, die Zeit ihres Lebens die eigenen Träume nur am Horizont glitzern sieht …

Zeitlich spielen alle Geschichten in Kittur, etwa um 1990, nach dem Mord an Indira Gandhi. Während die Touristen das bunte Treiben von weitem beobachten, ist das eigentliche Leben in der Stadt kein Zuckerschlecken. Erneut beweist Aravind Adiga, dass er ein fantastischer Erzähler ist, der es versteht, genau die richtigen, kraftvollen Worte zu finden, um seine Figuren auszuschmücken. Eine jede von ihnen könnte den Touristen wohl auf der Straße begegnen. Einerseits ist ihr Schicksal keinesfalls einzigartig, andererseits werden sie deutlich charakterisiert und erhalten durch Adigas Beschreibungen authentische Züge.

Ähnlich facettenreich wie seine Protagonisten sind die Themen des Autors. Lesern seines zuerst in deutscher Übersetzung erschienenen Romans »Der weiße Tiger« kommen sicher einige der angesprochenen Motive bekannt vor. Es geht um Korruption, die Zensur von Büchern und Medien, das immer noch in den Köpfen der Menschen verankerte Kastenwesen, eine Politik, die bestenfalls Schauspiel ist, und die Ohnmacht der Bewohner im Angesicht des Unrechts, das ihnen alltäglich widerfährt. All das und noch viel mehr in einem Buch – kann das funktionieren? Ja, in diesem Fall wohl besonders durch den talentierten Autor, der jedem dieser Themen genau die richtige Aufmerksamkeit schenkt, dass seine Leser weiterhin aufmerksam bei der Sache sind, ohne einen Anflug von Langeweile zu spüren.

Die Geschichten der Bewohner der Stadt werden aufgelockert durch das Touristen-Bild Kitturs, Ausflüge zu bekannten Plätzen, Einblicke in Geschichte und Chronik. In perfektem Kontrast wird hier natürlich das Leid der Menschen ausgeblendet – das soll schließlich keiner sehen!

Aravind Adiga bewegt sich schonungslos durch alle Gesellschaftsschichten, egal ob reich oder arm, Unberührbarer oder Brahmane. Seine Helden sind Menschen von der Straße, simpel gestrickt, aber doch mit Tiefe versehen. Zwischen den Geschichten bestehen kaum Verbindungen, sieht man einmal vom Schauplatz ab, so dass sie sich auch gut in Etappen lesen lassen. Beeindruckend sind auch die jeweiligen Enden der Kapitel. Meistens schließen sie mit der Perspektivlosigkeit der einzelnen Menschen und unterstützen so perfekt deren Aussage, denn die beschriebenen Personen sehen bzw. haben oft keinen Ausweg mehr aus ihrer Situation.

Eins fehlt diesem Roman allerdings im Vergleich zu »Der weiße Tiger«. Der Humor, mit dem Balram Halwais Erzählungen die Leser begeistern konnten. Klar ist auch hier immer mal wieder etwas witzig, manches lässt sich aber nicht mit Humor verpacken. Schmunzeln kann man auch hier, nur in einem anderen Maße.

Ein toller Roman, bei dem jedes kleinste Detail die Aussage der einzelnen Geschichten unterstreicht. Facettenreich wie das Land, in dem die Akteure leben!

Aravind Adiga: Zwischen den Attentaten.
C. H. Beck, Juli 2009.
382 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,90 Euro.

Janine Gimbel

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