Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
Größer hätte der Kontrast kaum sein können: Nach seinem 1000 Seiten-Epos „Der Turm“ hat der Deutsche Buchpreisträger Uwe Tellkamp nun ein schmales Büchlein von nur 110 Seiten geschrieben. Die „Reise zur blauen Stadt“ ist ein „Gedicht in 40 Kapiteln“, eine Reise in eine Fantasiestadt.
Die Bewohner porträtiert der 41-Jährige in kurzen Gedichten und längeren Geschichten wie aus 1001 Nacht. Wie Theaterleute, Basar-Händler, Menschen aus der Stadtverwaltung ihre Stadt sehen, beschreibt Tellkamp, öffnet Türen in die Häuser der Stadt und Fenster zum Träumen. Ein buntes Bild der magischen blauen Stadt setzt er in einer originellen literarischen Form aus den Mosaiksteinchen zusammen.
Gemeinsam ist allen Figuren, dass sie nach dem „wirklichen Blau“ suchen.
Eine Bewohnerliste beschließt wie im „Turm“ das Büchlein – nur ist das Personal in der blauen Stadt übersichtlicher als in seinem preisgekrönten Roman.
Uwe Tellkamp: Reise zur blauen Stadt.
Insel-Verlag, September 2009.
110 Seiten, Hardcover, 12,80 Euro.