Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
Im Norden Stuttgarts wird der junge Industrielle Rolf Ranberg tot in seiner Villa aufgefunden. Offenbar ist er nach einem guten Tropfen Württembergischem Trollinger dahingeschieden. Hauptkommissar Schmoll und seine engagierte junge norddeutsche Kollegin Irma Eichhorn stechen bei ihren Ermittlungen in ein Wespennest aus Hass und Intriegen. Rolf Rannbergs ehe ist zerüttet und er missbrauchte Vertrauen. Der Tote war nicht der nette Mensch von nebenan, für den man ihn auf den ersten Blick halten könnte. Selbst ein Verrat unter Freunden, der weit in die Vergangenheit reicht, ist Dreh- und Angelpunkt der Ermittlungen des ungleichen Polizeiteams.
Neben Claire, der äußerst attraktiven Frau des Toten, rückt auch Max Busch, der Gärtner und Jugendfreund, ins Ziel der Ermittlungen – zumal beide wie vom Erdboden verschluckt sind und die alte Weisheit gilt: Der Mörder ist immer der Gärtner. Oder doch nicht?
Sigrid Ramge ist Thüringerin. Aber mit mehr als 30 Jahren schwäbische Lebenserfahrung in der Hauptstadt Baden-Württembergs kann man sie als Kennerin der Kultur im Ländle bezeichnen. Sie kennt die Eigenheiten der „Eingeborenen“ und weiß mit diesen zu spielen – inklusiver deren Vorliebe für schwäbischen Trollinger.
Fazit: Ein spannender Stuttgart-Krimi zwischen Recht und Selbstjustiz.
Sigrid Ramge: Tod im Trollinger.
Silberburg-Verlag, September 2009.
220 Seiten, Taschenbuch, 9,90 Euro.