Liebesgeschichten ohne Kitsch? Geht das? Ja - und wie. Lesen Sie unsere Geschichten- Sammlung "Honigfalter", das meistverkaufte Buch im Schreiblust-Verlag.
Im Winter finden zwei HolzfĂ€ller ein Kind im Schnee, kurz nachdem ein Stern vom Himmel gefallen ist. Sie nehmen das Sternenkind mit, es wĂ€chst in einer der HolzfĂ€llerfamilien auf. Jahre spĂ€ter ist es ein eigensinniges Kind, das mit den Gleichaltrigen des Ortes wenig anfangen kann, diese auslacht und auch Tiere nur zu quĂ€len weiĂ. Als eine Bettlerin in das Dorf kommt, verhöhnt es diese gleichermaĂen. Es stellt sich heraus, dass sie seine Mutter ist. Zu spĂ€t merkt das Sternenkind, welches GlĂŒck ihm dadurch zuteil wurde. Es begibt sich auf die Suche nach der Bettlerin und das Blatt wendet sich fĂŒr das Sternenkind.
Oscar Wildes »Das Sternenkind« ist ein MĂ€rchen, in weiten ZĂŒgen Ă€hnelt es einer Fabel. Es ist nicht so sehr ein GlanzstĂŒck wie andere MĂ€rchen Wildes, etwa »Der selbstsĂŒchtige Riese«, bleibt aber gleichfalls zeitlos. Die generelle Stimmung wirkt bedrĂŒckend, sogar melancholisch. Besetzt ist der Text vor allem mit christlichen Bildern und VerstĂ€ndnissen von NĂ€chstenliebe und Menschlichkeit, die der ursprĂŒnglichen Zielgruppe wohl noch entgehen mögen, einem erwachsenen Leser aber ins Auge fallen.
Ein zeitloses MÀrchen, von denen es, bei Bedarf, noch weitere gibt. Wildes MÀrchen mögen nicht die vertrÀumten Bilder anderer Schreiber mit sich bringen, bleiben aber Àhnlich faszinierend.
Oscar Wilde: Das Sternenkind (1888).
Bohem Press, 1996.
Gebundene Ausgabe.