Der Roman spielt im Irland der fünfziger Jahre. Dort wird in dem Dörfchen Rathmoye Mrs. Connulty beerdigt.
Unter den Trauergästen fällt ein Mann auf, der Fotos von der Beerdigung macht. Niemand kennt ihn.
Der Fotograf Florian Kilderry stammt aus dem Nachbarort. Er löst dort den Haushalt seiner verstorbenen Eltern auf, die beide ehemals als Kunstmaler gearbeitet haben.
Fortan wird Florian Kilderry häufiger mit seinem Fahrrad in Rathmoye bemerkt. Im Supermarkt knüpft er Kontakt zu Ellie Dillahan.
Für Florian Kilderry verkörpert Ellie eine längst vergangene Jugendliebe.
Ellie wurde einst aus einem katholischen Kinderheim dem verwitweten Landwirt Dillahan, den sie später heiratet, als Haushälterin vermittelt. Die junge Frau führt mit ihrem Mann ein zufriedenes Leben. - Bis sie Florian begegnet. Erst durch die Bekanntschaft mit Florian Kilderry erfährt sie, dass Liebe ein ganz anderes Gefühl ist. Anfangs wehrt Ellie sich gegen diese Empfindungen, doch dann lässt sie sich immer mehr in den Bann des Fremden ziehen.
Obwohl Florian Irland verlassen will, treffen die beiden sich einen langen Sommer über heimlich.
Außer den beiden Liebenden runden weitere Personen das Bild von Rathmoye ab:
Da ist Mrs. Connulty, die etwas von Ellies und Florians Liebe zueinander ahnt.
Oder der verwirrte Opren Wren, der überall auftaucht und um Geheimnisse längst vergangener Zeit weiß.
Und natürlich Ellies Ehemann, dem zwar eine Veränderung seiner jungen Frau auffällt, der aber mehr Probleme mit seinem schlimmen Trauma hat, das ihn verfolgt.
Obgleich der Abgründe der Figuren, fließt der Roman in ruhigen Tönen, die dennoch geheime Emotionen und innere Kämpfe offenbaren.
William Trevor wurde 1928 in Irland geboren, er wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet.
William Trevor: Liebe und Sommer.
Verlag Hoffmann und Campe, September 2009.
220 Seiten, Hardcover, 20 Euro.