"Karnstedt verschwindet" ist ein 170-Seiten-Romänchen, das sich locker und unterhaltsam lesen lässt, das aber andererseits keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Als Karnstedt aus seinem Haus in Dänemark spurlos verschwindet, wird sein Freund Simon als Nachlassverwalter eingesetzt. Die beiden haben sich seit 20 Jahren nicht gesehen. In Rückblenden erzählt Alexander Häusser die Schulfreundschaft der beiden, in der Homosexualität und ein düsteres Geheimnis um den Tod eines Mitschülers eine Rolle spielen.
Der sehr zurückgenommene Stil des Autors, der vieles im Vagen und Ungesagten lässt, hat sicher seinen Reiz - aber er sorgt auch dafür, dass die Figuren insgesamt blass und wenig ausdifferenziert bleiben.
Fazit: Niemand wird sich nach der Lektüre ärgern, dieses Buch gekauft zu haben, aber ein Höhepunkt im literarischen Frühling 2007 ist es nicht.
Alexander Häusser: Karnstedt verschwindet.
Knaus Verlag, München, Februar 2007.
176 Seiten, Hardcover.