Weimar, 1805: Wilhelm und Jakob Grimm folgen einer Einladung Goethes in die Stadt und werden erfasst von der Aufregung, den bekannten Dichter nun endlich leibhaftig treffen zu können. Ihre Zusammenkunft verläuft jedoch weitaus anders als geplant: Wilhelm und Jakob sollen für ihn einen Botendienst erledigen, eine wertvolle Medizin zu seinem guten Freund Friedrich Schiller bringen. Sie erhalten von Schiller daraufhin ein Manuskript, das für den anderen Dichter bestimmt ist. Auf dem Weg zurück kommt es zu einem Überfall, die Brüder verlieren das geheime Manuskript. Goethe erzählen die beiden vom Vorfall vorerst nichts, erst am nächsten Morgen, als bekannt wird, dass Schiller gestorben sei, wirft das in ihnen Fragen auf. Wie unschuldig ist Goethe an dieser Sache? Und was hat das Manuskript mit damit zu tun? Eine Jagd nach dem Schriftstück beginnt für die Gebrüder Grimm.
Nur an einer einzigen Stelle lassen sich wirklich Schwachpunkte erkennen: Wenn sich in der Nähe befindliche Figuren an den Gesprächen der Hauptpersonen im Mittelpunkt beteiligen, sind deren Stimmen nicht immer deutlich verständlich, wirken fast schon zu sehr in die Ferne gerückt, um den genauen Wortlaut mitzubekommen.
Eine schicke Box rundet den Gesamteindruck ab, ein liebevoll gestaltetes Booklet gibt Informationen über die Geschichte, die Sprecher der einzelnen Rollen und die Menschen hinter »Die Geisterseher«. Einzig die Tracks sind manchmal etwas lang geraten, sind schon mal 20 Minuten lang, ohne eine weitere Unterteilung, was das Hören Stück für Stück erschwert. Nur insgesamt etwa 280 Minuten finden sich auf den sechs CDs, eine Zeit, die sich auf wesentlich weniger CDs hätte gut unterbringen lassen.
Ein mitreißendes, allemal empfehlenswertes Hörspiel. »Die Geisterseher« ist eine tolle und aufwendige Produktion auf dem Hörspielmarkt – ein wahrer Genuss!
Kai Meyer: Die Geisterseher.
Zaubermond Audio, Oktober 2009.
6 CDs, 29,95 Euro.