V.K. Forrest: Eternal 01. Die Vampire von Clare Point
Die FBI Agentin Fia Kahill kehrt nach langer Abwesenheit zurück in ihre Heimatstadt Clare Point. Die Umstände sind leider alles andere als erfreulich: Einer ihrer vielen Verwandten, die in der Stadt wohnen, ist zu Tode gekommen. Die Bevölkerung ist erschüttert und ausgerechnet Fia soll ermitteln, doch das nicht allein. Das FBI hat ihr den Agenten Glen Duncan zur Hilfe abbestellt. Besonders begeistert ist Fia davon allerdings nicht, denn Glen ist ein Mensch und ähnelt zudem einem jungen Mann, den sie selbst vor Jahren geliebt hat. Wie soll sie ihm bloß verheimlichen, dass die in Clare Point lebenden Kahills allesamt Vampire sind? Natürlich darf Fia auch den Fall nicht aus den Augen verlieren, das wird ihr umso deutlicher, als ein weiterer Tod das Städtchen erschüttert. Sind Vampirjäger hinter ihrer jahrhundertealten Familie her?
Mit Fia Kahill wird eine sympathische Heldin in den Mittelpunkt dieses Auftaktes der Serie um die Vampire von Clare Point gestellt. Dass sie eine Vampirin ist, wird besonders zu Beginn nicht hervorgehoben. Vielmehr sollen die Leser sie zu allererst als ein Wesen wahrnehmen, das mit Problemen zu kämpfen hat, einen schweren Job zu erledigen hat und eine bewegte Vergangenheit mit sich bringt. Na gut, diese ist in der Tat etwas länger als die eines gewöhnlichen Menschens. Und da setzt die Geschichte ein. Clare Point, seit Jahrhunderte unbemerkt in der Hand der Vampire, die friedlich neben einigen Menschen in der kleinen Stadt wohnen. Das Idyll bekommt erst Risse, als die Mordserie den Clan der Kahills in seinen Grundfesten erschüttert. Neben den Ermittlungen rund um die Morde muss sich Fia auch mit ihrem Kollegen Glen auseinandersetzen und damit zugleich mit ihrer eigenen Vergangenheit und einem Mann, der eng damit in Verbindung steht. Beziehungen zwischen Menschen und Vampiren sind zudem strengstens verboten, was man den jungen Teenie-Vampiren des Clans immer wieder einschärfen muss – aber Fia? Sollte sie nicht schon lange die Regeln kennen?
Die Idee ist gut, nicht unbedingt neu, aber durchaus mit Potential versehen. Die Mischung von Krimi und Fantasy wirkt an dieser Stelle förderlich, treibt die Handlung rasch voran, so dass die knapp 370 Seiten kein großes Hindernis darstellen. Was diesem Buch deutlich fehlt, ist das Spektakuläre, das Besondere, um sich ganz klar von anderen Vampirromanen abzuheben und diese in den Hintergrund zu drängen. Die ganze Geschichte wird recht glatt abgearbeitet, Ecken und Kanten finden sich selten. Zugegeben, die Vampire sind nett ausgearbeitet als unsterbliche Wesen, die eben nur dann unsterblich sind, wenn sie zuvor auf eine besondere Weise gestorben sind. Damit eröffnet sich ihnen der Kreislauf der Wiedergeburt, den sie immer und immer wieder durchlaufen, bei jedem Neubeginn auf den Wissenstand eines Kindes, das erst nach und nach die Kenntnisse zurückerhält, die zur eigentlichen Person gehören.
In die nächste Runde geht die Geschichte um Fia, Glen und die Kahills im Frühjahr 2010 mit dem zweiten Band »In den Armen des Vampirs«, der vorliegende Teil wirkt allerdings in sich gut abgeschlossen, so dass er auch separat gelesen werden kann.
Unspektakulär, aber nett. »Die Vampire von Clare Point« bleibt an der Oberfläche und schließt sich eher den aktuellen Trends an, als Krimi ohne Vampire hätte dieser Roman anders, vielleicht sogar besser gewirkt!
V.K. Forrest: Eternal 01. Die Vampire von Clare Point.
Knaur, September 2009.
368 Seiten, Taschenbuch, 8,95 Euro.