Der himmelblaue Schmengeling
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Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
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Olga A. Krouk: Schattenseelen
Jetzt bestellen bei amazon.de! Die Krankenschwester Evelyn erlebt einen ganz normalen Tag in Notfall-OP. Stress, ständig neue Patienten, immer wieder schwebt jemand in Lebensgefahr. Der neue Patient, ein erwachsener Mann, Opfer eines Motorradunfalls, ist jedoch alles anderes als normal. Scheinbar jenseits von Leben und Tod, schlägt er plötzlich die Augen auf, küsst den behandelnden Arzt auf den Mund und ist wieder quicklebendig! Der Arzt allerdings nicht – er stirbt wenig später an Beulenpest. Im 21. Jahrhundert in Hamburg! Evelyn mag dem, was ihre Augen gesehen haben, kaum trauen. Sie gerät in die Gewalt des Fremden, der sich Adrián nennt, und ihr eine völlig neue Welt jenseits des Hamburgs, das sie bisher kannte, eröffnet. Sie muss feststellen, dass diese Welt seit langem auch die ihre sein sollte …

Na, was ist es diesmal? Etwa Vampire? Mitnichten! Die in Russland geborene, mittlerweile in Deutschland lebende Olga Krouk sorgt mit ihrem neuen Roman »Schattenseelen« für frischen Wind. Einerseits greift sich den Mythos der Nachtzehrer aus den deutschen Sagen auf, andererseits entwirft sie mit dem Metamorphen für den passenden Gegenpart. Die Nachtzehrer, die Wiederkehrer, sind Untote, die sich von der Energie lebender Menschen ernähren. Das ermöglicht ihnen eine unheimlich lange Existenzspanne, immer auf Kosten anderer. Mit den Metamorphen liefern sie sich deshalb einen erbitterten Kampf. Diese Männer und Frauen besitzen ein Seelentier, das stets an ihrer Seite geht und von dessen Körper sie bei Bedarf Besitz ergreifen können. Das läuft nicht in jedem Fall glatt, denn nicht jeder Metamorph hat einen Wolfshund an seiner Seite, wie es bei einem ihrer wichtigsten Vertreter im Buch, Kilian, der Fall ist. Auch Kühe und Vögel gibt es, oder Raubkatzen. Nebenbei werden auch noch die Hexen vorgestellt, sie bleiben aber – bis knapp vor Ende – eine Randerscheinung, die erst in den Folgebänden einen größeren Raum einnehmen wird, wenn man das Ende von »Schattenseelen« betrachtet.

Die Protagonistin Evelyn wird zwischen die Fronten der Nachtzehrer und Metamorphen gestellt, als sie im Krankenhaus bei einer Notfalloperation auf den Nachtzehrer Adrián trifft. Und was der ihr offenbart, ist haarsträubend: Sie selbst soll eine Nachtzehrerin sein! Aber hätte sie das nicht bereits bemerkt, sollte es wirklich so sein? Überzeugend ist hier vor allem der Aufbau der Geschichte. Man wird als Leser eingeladen, selbst mit zu raten, was die Verstrickungen der Charaktere angeht, und erhält mit jeder weiteren Seite wichtige Zusatzinformationen.
Zwischen den Hauptfiguren knistert es mächtig, insgesamt herrscht eine düstere Grundstimmung vor und der Hamburger Pesthof erhält in diesem Roman eine völlig neue Funktion. Selbst der Humor bleibt bei all den interessanten Geschichten nicht auf der Strecke! Olga Krouk versteht es, ihre Handlung mit viel Spannung und einem lockeren Schreibstil zu erzählen, so dass man als Leser unausweichlich weiterkommen möchte, mehr erfahren will von Kilian, Adrián und Evelyn.

Das vorgestellte Beziehungsgeflecht strahlt vor Vielseitigkeit, wenn auch einige der Figuren überraschend kalt bleiben. Ausgerechnet mit Evelyn wird man nicht so recht warm, stellt sie sich doch bereits zu Beginn als zickig und abweisend vor. Die Entwicklung hingegen, die sie im Laufe von »Schattenseelen« durch macht, bleibt letztlich nachvollziehbar. Jenseits dieser Figur gibt es genügend andere Wesen zu entdecken, deren Beobachtung eine wahre Freude ist. Besonders Kilian gewinnt an Farbe und bereichert das Geschehen.

Voraussichtlich im Juli 2010 soll der Folgeband »Nachtseelen« im Heyne Verlag erscheinen. Hier wird Kilians neuer Kollege Finn mehr in den Mittelpunkt gerückt. Im ersten Band wird dieser als Metamorph vorgestellt, der erst kürzlich sein Seelentier gefunden hat, mit den aktuellen Entwicklungen aber alles andere als zufrieden ist. Er würde sogar alles dafür geben, den Rotmilan an seiner Seite loszuwerden und wieder ein ganz normaler Mann zu sein! Besonders in den beiden Figuren Kilian und Finn werden die Unterschiede zwischen den einzelnen Metamorphen sehr schön deutlich: Die einen freuen sich über ihr Seelentier, die anderen wollen es bloß schnell wieder loswerden.

Alles in allem ein überzeugender Roman mit düsterer Stimmung und frischem Wind fürs Genre! Auch jenseits von Vampiren existiert noch gute Fantasy.

Olga A. Krouk: Schattenseelen.
Heyne, Dezember 2009.
480 Seiten, Taschenbuch, 13,00 Euro.

Janine Gimbel

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