Der Tod aus der Teekiste
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Christoph Marzi: Lyra
Jetzt bestellen bei amazon.de! Viele Fragen standen nach Christoph Marzis »Fabula« unbeantwortet im Raum, so dass ein Rückkehr zu den Darcys möglich wurde. In »Lyra« ist es nun soweit! Nicht Collin Darcy ist diesmal der Protagonist, sondern sein jüngerer Bruder Danny, der von seiner Mutter zumindest einen Teil der Fähigkeiten der Sherazade geerbt hat. Er ist in der Lage durch das Erzählen von Geschichten diese zum Leben zu erwecken. Die Handlung setzt wenige Wochen nach »Fabula« ein. Danny ist zurückkehrt in seine Wahlheimat und steht vor den Scherben seiner Beziehung zu seiner Ehefrau Sunny, die zudem ein Kind von ihm erwartet. Als sich die Lage von Mutter und Ungeborenem drastisch verschlechtert, wird Danny aktiv. Er bemüht sich um Hilfe bei zwielichtigen Gestalten und erhält so einen Hinweis auf die drei Sirenen, zu denen sich er und Sunny schließlich aufmachen, um den Bann zu brechen, den Helen Darcy, Dannys Mutter, auf Sunny und das Kind gelegt hat.

Wer sollte ein Buch über Geschichtenerzähler schreiben, wenn nicht Christoph Marzi? Sein Talent, Geschichten durch die simpelsten Worte zum Leben zu erwecken, vor dem inneren Auge der Leser lebendig zu machen, kommt ihm hier in hohem Maße zugute. Besonders das letzte Drittel strahlt dabei durch Einfallsreichtum. Aber dieses ist sicher auch dasjenige, auf das man sich am meisten einlassen muss, denn es bedeutet Loslassen der bekannten Muster, Zurücklassen der eigenen Realität. Der Weg hin zu diesem brillanten Schlussteil allerdings ist steinig! Es kommt nicht so recht Fahrt auf um Danny Darcy. Man kennt das ja von Marzi: Er vermischt sehr gerne seine Liebe zur Musik mit dem Geschriebenen, Liedzeilen peppen immer mal wieder mehr oder minder passend die eigentliche Geschichte auf. In »Lyra«, das zudem schon von sich aus einen musikalischen Kontext mitbringt, triebt er dies allerdings zu weit. Die Liedzeilen nehmen überhand, nicht selten kann man sich kaum auf die Handlung konzentrieren und kommt an Bob Dylan nicht vorbei.

Dabei hat die Geschichte an sich durchaus Potential und kann sogar in weiten Zügen ohne den Vorgänger verstanden werden. Allein die Hinweise auf Helen Darcy dürften ohne »Fabula« manchmal befremdlich wirken. Zum ersten Mal seit langem soll in der Familie Darcy ein Mädchen geboren werden. Warum das so besonders ist, stellt sich später im Zusammenhang mit den Sirenen heraus. Helen Darcy hegt großes Interesse an dem Kind und entzweit ihren Sohn und dessen Frau, um Sunny ganz auf ihre Seite zu bringen. Dummerweise wohnt Helen ja mittlerweile auf dem Mond, was ihr das Unterfangen keinesfalls leichter macht. Aber Macht auf Mutter und Tochter kann sie dennoch ausüben und nur die Sirenen scheinen in der Lage, diese zu brechen. Mit Ereignissen rund um die Uralte Metropole ist das mitnichten zu vergleichen, hier fehlen die allerhand magischen Wesen, die sonst das Bild rund um London prägen. Aber dennoch hat auch »Lyra« seine lichten Momente, insbesondere im erwähnten letzten Drittel, und tollen Ideen – man muss jedoch länger suchen, um diese zu finden.

Toll erzählt, aber bei Weitem nicht Marzis bestes Buch. Hier fehlt das gewisse Etwas und die Musik nimmt allzu viel Raum ein.

Christoph Marzi: Lyra.
Heyne, November 2009.
432 Seiten, Taschenbuch, 14,00 Euro.

Janine Gimbel

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