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Susanne Ruitenberg und Julia Breitenöder haben Geschichten geschrieben, die alle etwas mit Frankfurt zu tun haben.
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Joan Dash: Die Jagd nach dem LĂ€ngengrad
Jetzt bestellen bei amazon.de! Das Netz von Breiten- und LÀngengraden ist einfach da, wenn wir den Atlas aufschlagen. Liegt vor uns wie die toten Striche auf einem linierten Papier. Doch so selbstverstÀndlich war die Existenz der Einteilung der Erde nicht immer. Breitengrade wurden im 18. Jahrhundert mit Hilfe von Sextanten bestimmt, LÀngengrade allerdings waren von einer gefÀhrlichen Mystik umschleiert. So gefÀhrlich, weil Schiffbesatzungen nur die Breitengrade genau bestimmen, die LÀngengrade nur erahnen konnten.

Joan Dash beschreibt in ihrem historischen Roman „Die Jagd nach dem LĂ€ngengrad“ den schweren Weg zur Entdeckung einer Methode, die sinnvoll und praktisch zur genauen Bestimmung von LĂ€ngengraden war.

Protagonist ist John Harrison. Dieser hoch talentierte und intelligente Tischlersohn schien bei seiner Geburt 1693 noch keinen Platz in der Weltgeschichte einnehmen zu können. Seine Familie lebte in einem Dorf in England, wo Harrison das Lesen und Schreiben flĂŒchtig von seinem Vater gelehrt wurde und er schließlich seinem Vorbild folgte und Tischler wurde. Bald kristallisierte sich Harrisons Faszination an Forschung heraus, er entwarf eigene Uhren und verbesserte seinen Stil von Werk zu Werk. Ihm hat die Moderne viele Innovationen im Bezug auf das Chronometer zu verdanken. Seine Rolle in der Geschichte des LĂ€ngengrads nahm er schon in frĂŒhen Jahren ein. Harrison wusste nĂ€mlich, dass die Bestimmung des LĂ€ngengrades mit einer Uhr möglich war. Dies wussten die meisten Erdenbewohner zu dieser Zeit, nur konnte niemand eine Uhr entwerfen, die bei den herausfordernden Bedingungen auf See genau genug lief. Harrison feilte sein ganzes Leben lang an seinen Modellen, opferte sein Dasein einzig und allein den Uhren und dem Kampf um den ausgeschriebenen Preis der LĂ€ngengradkommission fĂŒr eine Methode zur Bestimmung des LĂ€ngengrades. Trotz seiner GenialitĂ€t blieb Harrison allerdings ein Mann der unteren Bevölkerungsschicht. Die Situation Englands im 18. Jahrhundert hatte kein offenes Ohr fĂŒr Vertreter dieses Standes und so trifft Harrison nicht nur auf Mitstreiter, Skeptiker und Rivalen, sondern ebenfalls auf den Un- und Großmut der Gesellschaft, die Vorurteile und beschrĂ€nkte Denkweise seiner Jury.

Ein Erfolg scheint fĂŒr ihn unmöglich, wenn es jedoch so wĂ€re, wĂ€re er wohl kaum in die Geschichte eingegangen. Die Autorin hinterleuchtet schließlich auch Harrisons Ausdauer, seinen Mut und sein GlĂŒck, die ihn sogar in den Kontakt mit dem damaligen König George III bringen.

Harrisons Abstammung machte nicht nur ihm das Leben schwer, sondern auch dem Verfassen einer Biographie ĂŒber ihn. Dash konnte auf nur wenige Überlieferungen aus seiner Kindheit zurĂŒckgreifen, sie hatte kaum Quellen, die den Charakter ihres Protagonisten beschrieben.

Trotzdem gelingt ihr eine facettenreiche und lebendige Darstellung eines fĂŒr die Seefahrt hoch bedeutenden Mannes. Ohne uninteressant zu werden, illustriert sie die politische Situation zu Harrisons Zeit, die erklĂ€rt verstĂ€ndlich historische ZusammenhĂ€nge und Ereignisse. Interessant ist ihr historischer Roman jedoch nur fĂŒr diejenigen, die sich fĂŒr Geschichte faszinieren können, die den Geheimnissen der frĂŒheren Schiffsorientierung auf den Grund gehen möchten. Alle anderen sollten die Seiten des nun auch im Taschenbuchformat erhĂ€ltlichen Romans unaufgeschlagen lassen. Obwohl die Geschichte Harrisons interessant und mitreißend ist – besonders durch den Kampf mit der Royal Society – stellt sie keinen Abenteuerroman dar und spricht eher die Theoretiker an.

Dash schafft ein wunderschönes Monument ĂŒber die Arbeit eines einflusslosen Dorfbewohners, der zu einem der bedeutendsten Erfinder und Techniker fĂŒr Uhren und Seefahrt wurde. Außerdem schildert sie eine wunderschöne Epoche, in der Menschen noch schemenhaft versuchten, Perpetuum Mobile zu entwerfen, und die Erhabenheit der Menschheit ĂŒber der Natur noch nicht derartig ausgeprĂ€gt war, wie in unserer Zeit.

„Die Jagd nach dem LĂ€ngengrad“ ist eine Reise mit der Entwicklung der Uhr ĂŒber Pendel, ZahnrĂ€der, Zeiger und Revolutionen, ĂŒber die heutige Uhrmacher nur noch schmunzeln wĂŒrden.

Joan Dash: Die Jagd nach dem LĂ€ngengrad.
cbj Kinder- & JugendbĂŒcher, MĂŒnchen, April 2007.
192 Seiten, Taschenbuch.

Sabrina Greifenhofer

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