Der Cousin im Souterrain
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Der nach "Dingerchen und andere bittere Köstlichkeiten" zweite Streich der Dortmunder Autorinnengruppe "Undpunkt".
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Charlaine Harris: Ein Eiskaltes Grab
Jetzt bestellen bei amazon.de! Harper Connelly, die Frau, die, nachdem ein Blitz durch ihren Körper fuhr, die Geister der Toten entdecken und ihre Todesart sehen kann, wird nach Doraville, in ein kleines Kaff in North Caroline gerufen.

Es ist Winter, und das heißt in North Carolina, dass es kalt ist, bitter kalt. In dem kleinen Ort sind in den letzten Jahren immer wieder Jungen zwischen vierzehn und achtzehn Jahren verschwunden. Die Polizei hat sich zunĂ€chst damit herausgeredet, dass die Jungs von zu Hause ausgerissen sind, Selbstmord begangen haben oder verunglĂŒckt sind. Doch einige der Verwandten lassen nicht locker.

Kaum angekommen findet Harper denn auch den Ort, an dem die geschundenen, gefolterten und missbrauchten Leichen der Opfer vergraben wurden. Jetzt ist es an den Ermittlungsbehörden, den Fall zu ĂŒbernehmen, und den Serienkiller zu jagen. Wenn dieser nicht ein Auge auf Harper geworfen hĂ€tte um Rache zu nehmen. Ein erster Anschlag misslingt, befördert Harper aber mit einem angebrochenen Arm und GehirnerschĂŒtterung ins örtliche Krankenhaus. Kurz drauf wird der TĂ€ter mit Harpers Hilfe gefasst, die Verbrechen scheinen aufgeklĂ€rt. Scheinen – denn irgend etwas an der zu einfachen Lösung stört Harper. Und sie muss fĂŒr ihren SpĂŒrsinn einen hohen Preis bezahlen ...


Bestsellerautorin Charlaine Harris ist sowohl in den Staaten als auch bei uns vornehmlich fĂŒr ihre Sookie Stockhause Titel bekannt. Mittlerweile in einer sehr einfĂŒhlsam umgesetzten TV-Serie hat sie mit diesen zurecht die Bestsellerlisten erobert, warten Fans in aller Welt auf entsprechenden Lesenachschub.

Die Harper Connelly Romane spielen in einer anderen Liga. Bereits von ihrem Ansatz her - die Protagonisten reisen in den USA umher, um jeweils vor Ort ihre Diensten anzubieten - unterscheiden sie sich markant von dem ĂŒberaus treffend und einfĂŒhlsam portraitierten Leben in Bontemps. WĂ€hrend dort, in der kleinen Gemeinde, in der sich fast alle kennen, in der viel Interaktion zwischen den Figuren herrscht, wird Harper in jedem Band in ein neues Umfeld gesetzt. Angefeindet ob ihrer Gaben, verwunschen und nur zu oft angegriffen muss sie sich nicht nur ihrer Gegner, allzu oft auch ihrer Auftraggeber erwehren. Da gibt es kaum Momente des Triumphs, der Freude oder des gemĂŒtlich ZurĂŒcklehnens.

Genauso wie unsere Hauptperson sich nirgends wirklich heimisch fĂŒhlt, werden auch wir mit den Handlungsorten meist nicht richtig warm. Das liegt nicht an der mangelnden Fertigkeit der Autorin, sondern an der Grundsituation, in der die Handlung ablĂ€uft. Zwar versucht Harris auch vorliegend mit ihrer StĂ€rke in der Zeichnung kleiner, lĂ€ndlicher Ortschaften und deren Bewohner zu punkten, hat es dabei aber ungleich schwieriger als bei der netten, geschĂ€tzten und umworbenen Sookie.

Dazu kommt, dass uns nicht etwa eine dezidierte Welt des ÜbernatĂŒrlichen erwartet, sondern wir Verbrechen und deren TĂ€ter nachspĂŒren. Meist tun sich hier AbgrĂŒnde auf. Menschen, Frauen und Kinder werden misshandelt, gefoltert und umgebracht. Das ist kein locker-leichtes Lesefutter wie die Vampir-Saga der Sookie, das ist weit nĂ€her an der RealitĂ€t angesiedelt. Und dies ist auch der Grund, warum sich die flotte Lesefreude, das spritzige ErzĂ€hlen bei dieser Serie nicht einstellen kann und wird. Das heißt nicht, dass die Romane nicht faszinieren, doch hier spielt die Autorin auf einer ganz anderen BĂŒhne, so dass die Leser, die nur auf einen weiteren Sookie-Klon warteten enttĂ€uscht werden.

Vorliegender Band ist, von den drei, bislang bei uns publizierten Romanen, definitiv der StĂ€rkste. AtmosphĂ€risch unheimlich dicht erinnert mich die Ausstrahlung an die legendĂ€re TV-Serie Twin-Peaks. Hier wie dort verbirgt sich hinter den scheinbar idyllischen Fassade eines kleinen Ortes viel mehr, als ursprĂŒnglich gedacht oder vermutet. Hier wie dort tun sich AbgrĂŒnde auf, muss man immer wieder mit- und umdenken, neu bewerten und hinterfragen. Das ist geschickt, ja fast meisterhaft in Szene gesetzt, das weckt Appetit auf mehr.

Charlaine Harris: Ein Eiskaltes Grab.
dtv, Februar 2010.
301 Seiten, Taschenbuch, 8,95 Euro.

Carsten Kuhr

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