Wellensang
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Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
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Christoph Peters: Mitsokus Restaurant
Jetzt bestellen bei amazon.de! Der Prolog führt zurück in die achtziger Jahre. Die beiden Studenten Achim und Wolf wollen japanisch essen gehen. Doch das anvisierte Restaurant ist viel zu teuer für sie.
Etwa zehn Jahre später findet Achim auf einer Wanderung im Rheinland eine merkwürdige Gaststätte. Auf dem ersten Blick ein biederes Vereinsheim mit Hausmannskost und Stammgästen, auf dem zweiten ein japanisches Restaurant mit außergewöhnlicher Küche fernab vom Sushi-Mainstream. Ganz offensichtlich prallen hier zwei Welten aufeinander. Da ist der bodenständige und trinkfreudige Wirt Eugen, der gerne mit seinen Kumpels aus dem Dorf am Tresen hockt. Doch in der Küche steht seine Lebensgefährtin Mitsoku, eine japanische Köchin, die nach Höherem strebt- nämlich die Kneipe in einen Tempel fernöstlicher Esskultur zu verwandeln. Ein Ansinnen, das bei Eugens Gästen Befremden auslöst. Doch Achim ist fasziniert, besucht die Gaststätte immer öfter, auch in Begleitung seines Freundes Wolf. Und er fühlt sich zu Mitsoku hingezogen, die für ihn das Exotische und Geheimnisvolle verkörpert. Achim heuert als Küchengehilfe bei ihr an, die beiden umkreisen sich, ohne dass Mitsoku allzu viel von sich preisgibt. Im Laufe der Zeit spricht sich herum, welch exzellentes Essen es dort gibt, und eines Tages tauchen seltsame japanische Geschäftsleute mit wilden Tätowierungen und fehlenden Fingergliedern auf...
Leichtfüßig erzählt Christoph Peters von diesem Clash der Kulturen. Er spielt gekonnt mit Klischees, die sich in den Köpfen der Protagonisten festgesetzt haben, er zollt der fremden Kultur, zu der er sehr umfassend recherchiert hat, seinen Respekt, führt aber auch allzu romantische Vorstellungen davon ad absurdum. So versucht Achim, Mitsoku mit allerhand angelesenem Halbwissen über japanische Teezeremonien zu imponieren, doch sie hat gerade erst den ganzen Traditionsballast hinter sich gelassen, indem sie ihre Heimat verließ. Im Grunde ist es eine Illusion vom Exotischen, der sich Achim hingibt, die durch die banale Realität oft konterkariert wird. Dadurch entstehen auch bisweilen komische und skurrile Situationen.
Der Leser bekommt auf unterhaltsame Weise Einblicke in beide Welten- in die der rheinischen Geselligkeit als auch in die japanische mit ihren oft archaisch anmutenden Ritualen, die bis heute in den Kreisen der Yakuza gepflegt werden.
Die Figuren sind glaubwürdig und dicht am Leben, auch wenn sie sich, wie im Falle Mitsokus, letztendlich dem Leser entziehen.
Manchmal wird es allerdings zu langatmig, und zwischen Achim und Mitsoku passiert einfach zu wenig, nur selten wird so etwas wie erotische Spannung deutlich. Die Figur des Achim ist ein bisschen zu passiv angelegt, zu sehr der „Loser“-Typ Gelegenheitsjobber, der nichts Richtiges auf die Reihe bekommt, irgendwie immer Beobachter bleibt und sich durchs Leben wurschtelt.
Ein Roman mit einem ungewöhnlichen Thema, in dem die beiden Kulturen letzten Endes doch nicht zueinander finden, wo Fremdes auch mal fremd bleiben darf. Und das neugierig auf die japanische Küche macht.

Christoph Peters: Mitsokus Restaurant.
Luchterhand, Januar 2009.
416 Seiten, Hardcover, 19,95 Euro.

Susanne Tank

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