Madrigal für einen Mörder
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Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
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Oliver Plaschka: Die Magier von Montparnasse
Jetzt bestellen bei amazon.de! Paris, 1926: Der Magier Ravi tritt an einem Sonntag mit seiner Assistentin Blanche im berühmten Bobino auf. Doch bei dem Auftritt der beiden geht etwas schief und Ravi sieht sich genötigt, echte Magie anzuwenden, um seine Assistentin zu retten. Das Publikum merkt den Unterschied freilich nicht, die geheime Société, die über die Magie wacht, ist allerdings alles andere als angetan. Ravi und Blanche sollen bestraft werden. Blanche fällt daraufhin in einen tiefen Schlaf, aus dem sie einen Tag später erwachen soll. Dieser Tag jedoch kommt so schnell nicht: Am nächsten Morgen ist wieder Sonntag! Paris hängt in einer Zeitschleife fest, die nur die Magier wirklich zu spüren bekommen. Alle beteiligten Nichtmagier vergessen über Nacht das jeweils am Sonntag Erlebte. Kann das Rätsel, in das Paris plötzlich gehüllt ist, gelöst werden?

Frei nach dem Motto „Und täglich grüßt das Murmeltier“ erleben Magier und Nicht-Magier in Paris den immergleichen Sonntag wieder und wieder. Beschrieben wird die Situation aus den Augen von Zauberkünstler Ravi, seiner Assistentin Blanche, dem Zimmermädchen Justine, dem Chef des Hotels „Jardin“, Alphonse, seiner Frau Esmée, dem Schriftsteller Gaspard und dem Magier Barnaby. Da jeder von ihnen das Geschehen mit eigenen Worten umreißt, entstehen zahlreiche Ich-Perspektiven. Das kann beim Wiederaufnehmen des Lesens nach längerer Pause durchaus zu Verwirrung führen, lässt sich aber bei stetigem Lesen gut auseinander halten.
Oliver Plaschka gelingt es gut, jeder der beteiligten Figuren eine ganz eigene Färbung mit auf den Weg zu geben. Und es sind besonders die Nicht-Magier, mit deren Hilfe man einen erfrischenden Blick auf den immer gleichen Tag erhält. Denn sie merken nicht, dass alle in einer Zeitschleife gefangen sind, und können so jeden Tag neu nutzen, um die – magischen und nicht-magischen – Gäste des Hotels kennen zu lernen. Die Figuren werden dadurch aus vielen Blickwinkeln beleuchtet und ergeben ein facettenreiches Gesamtbild. Mit jedem neu anbrechenden Sonntag erhält man als Leser somit neue Informationen, die das Verständnis des Problems vorantreiben.

Sprachlich bewegt sich der Autor auf einem sehr hohen Niveau und schafft es, sogar mit den Worten allein eine Atmosphäre zu schaffen, die zum Bild eines glamourösen Paris der 20er Jahre passt. Das Ganze gelingt, ohne hochgestochen und abgehoben zu wirken.

Was letztlich fehlt, um ein wirklich grandioses Buch zu schaffen, ist die fesselnde Handlung. Natürlich gelingt es Oliver Plaschka, immer tiefer einzutauchen in die Figuren, ihre Beziehungen und den Vorfall rund um die Zeitschleife, aber ein Tag im Hotel bleibt noch immer ein Tag im Hotel. Die gleichen Leute, ein vergleichbares Geschehen, ein abschätzbarer Rahmen. Wer einen spannenden Fantasy-Schmöker sucht, wird sich mit einer Enttäuschung konfrontiert sehen. Auf der anderen Seite wird das Buch all jene ansprechen, die auf der Suche nach dem etwas anderen Lesevergnügen sind! Plaschkas Roman ist anders als man es bei einem Titel, der schon Magie verspricht, wohl erwarten würde. Auch Leser, die dem Genre sonst nicht zugeneigt sind, können hier unterhalten werden. Viele der Dialoge sind philosophisch angehaucht, was man auch beim typischen Fantasyroman nicht erwarten würde. Zu diesem Buch passt dieser leichte Hang zur Philosophie aber sehr gut, geht gar voll und ganz in der schönen Atmosphäre rund um Paris auf.

Ein „Fantasy“-Roman der etwas anderen Sorte. Überzeugende Figuren, viel Atmosphäre in wenigen Worten – allein an einer fesselnden Handlung fehlt es hier. »Die Magier von Montparnasse« eignen sich für Leser, die keinen Wert auf Action und Abwechslung legen und sich stattdessen lieber immer tiefer greifend mit der Geschichte auseinandersetzen.


Oliver Plaschka: Die Magier von Montparnasse.
Klett-Cotta, Februar 2010.
427 Seiten, Gebundene Ausgabe, 21,90 Euro.

Janine Gimbel

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