Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
Stieg Larsson: Verdammnis, gelesen von Dietmar Bär
Mikael Blomkvist ist zurück in seine Redaktion gekehrt und plant mit zwei jungen Journalisten ein Buch-Artikel-Projekt über Mädchenhandel. Seine Beziehung zu Lisbeth Salander ist keine mehr, denn Sie will ihn ohne Begründung nicht mehr sehen. Selbst als die beiden Mitarbeiter ermordet werden und Lisbeth in Verdacht gerät, weigert sie sich lange mit ihm zu kommunizieren. Denn es sind sehr persönliche Dinge, die die nicht von ungefähr so verschlossene Lisbeth in die Sache verwickeln.
Der zweite Teil von Larssons Trilogie verschafft Einblick in Lisbeths Vergangenheit. Die Story ist verwickelt, an manchen Stellen enthält sie Stränge, deren Sinn sich bis zum Ende zumindest dieses Teils nicht enthüllen, aber trotzdem macht der Roman einfach Spaß. Und das liegt zum großen Teil an Dietmar Bärs Art, den Text vorzutragen. Ich mag Dietmar Bär als Schauspieler, muss aber zugeben, dass ich die Befürchtung hatte, man würde eine seiner Paraderollen immer hinter der Geschichte hören. Davon war nicht eine Spur zu entdecken. Ehrlich gesagt erkennt man die Stimme kaum wieder, wenn man sie nur aus dem Fernseher kennt. Eine angenehm tiefe Stimme trägt den Text so vor, als würde man ihn selber lesen. Bär interpretiert nicht, er trägt einfach vor und das meisterhaft.
Roman und Stimme gemeinsam machen das Hörbuch zu einem ganz besonderen Erlebnis. Zu empfehlen bei Rotwein und schummrigen Kerzenlicht.
Stieg Larsson: Verdammnis, gelesen von Dietmar Bär.
Random-House-Audio, Juni 2009.
CD, 23,95 Euro.