Das Ruhrgebiet ist etwas besonderes, weil zwischen Dortmund und Duisburg, zwischen Marl und Witten ganz besondere Menschen leben. Wir haben diesem Geist nachgespĂĽrt.
Zu ihrem 12. Geburtstag erhält Paula einen sonderbaren Brief von einem Großvater namens Oskar Roslek, dabei kennt sie gar keinen Mann, der so heißt. Mit dem Brief gelangt sie in den Besitz eines angeblich wertvollen Skarabäus und das Rätsel ist perfekt. Sie versteckt den Skarabäus und konzentriert sich weiterhin auf ihr Schulprojekt über Ägypten. Dabei lernt sie den gleichaltrigen Nico kennen, einen wahren Experten was Ägypten und seine Mythologie angeht. Nach und nach decken Paula und Nico das Geheimnis um Paulas Großvater auf und reisen mit Hilfe des Skarabäus in der Zeit. Zur Herrschaft des Pharaos Tutanchamun müssen sie ein gefährliches Abenteuer bestehen, um dem Großvater das Leben zu retten und das Rätsel des Skarabäus zu lösen.
Ägyptische Mythologie, ein Familiengeheimnis und der magische Skarabäus, mit dem Paula und Nico in die Zeit reisen, prägen dieses Buch. Eva Marebu gelingt es, sehr verständlich zu schreiben und viel Wissenswertes in ihre Geschichte zu integrieren, ohne dass dies aufgezwungen wirkt. Im Anhang werden die einzelnen Götter und ihre Besonderheiten erklärt, aber selbst wenn man diesen nicht liest, bekommt man sehr viele Informationen kindgerecht aufgebreitet. Paula muss gleich zu Beginn der Geschichte ein Referat über Ägypten halten und bekommt von ihrer Mutter zum Geburtstag ein Buch über dieses Land geschenkt. Zusammen mit Nico, der sich bereits seit längerem mit der Thematik beschäftigt, taucht sie weiter in die Materie ein – ganz ohne dass das Buch wie ein Lehrbuch klingt. Man erhält nebenbei eine ganze Reihe von hilfreichen Informationen, so dass das Buch für Kinder ab elf Jahren perfekt als Einstieg in die Welt Ägyptens dienen kann.
Die Geschichte ist gradlinig gehalten, trotz der Zeitreisen, deren genauer Hintergrund nicht näher erläutert wird, um die Handlung nicht zusätzlich mit Komplexität zu beladen. Im Mittelpunkt steht das Erlebnis, das Abenteuer in einer fremden Kultur, im Angesicht einer unmittelbar bevorstehenden Gefahr, die sich – in diesem Fall – auf zukünftige Ereignisse auswirken wird. Bereits etwa in der Mitte des Romans findet sich so ein Showdown im Alten Ägypten bei den Pyramiden. Und trotz dieses frühen Highlights bleibt die Spannung auch danach erhalten und am Ende macht die Geschichte einen runden Eindruck.
Paula als Romanfigur stellt ein aufgewecktes Mädchen dar, das nicht auf den Kopf gefallen ist, sich zu helfen weiß und mutig Gefahren trotzt. Durch diese Eigenschaften wird »Der magische Skarabäus« nicht nur ein Buch für Mädchen, sondern gleichfalls auch für Jungs der Zielgruppe. Nico hingegen bleibt blass und eindimensional. Eine spürbare Freundschaft entsteht zwischen den beiden Figuren nicht – bei diesem Buch geht es um Abenteuer, nicht um Freundschaft.
Lobend erwähnt werden muss die Gestaltung des Buches. Im Innenteil finden sich schwarz-weiße Zeichnungen von Laurence Sartin, der Einband glänzt und ist mit aufwendigen Prägungen versehen, so dass das Buch problemlos zum Schmuckstück im Regal wird.
Ein Abenteuerroman ĂĽber das Alte Ă„gypten, bei dem junge Leser und Leserinnen spielerisch eine Menge ĂĽber die Mythologie der Ă„gypter und die Pharaonenzeit lernen.
Eva Marebu: Der magische Skarabäus.
ars edition, Februar 2010.
304 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,95 Euro.