Falko Löffler: Drachenwächter I - Die Prophezeiung
Im Lande Derod wachen die Drachen in den Koan-Bergen über die Dämonen jenseits der Berge seit sie diese vor Jahrhunderten in einer drei Tage währenden Schlacht dorthin vertrieben.
Doch die Drachen haben das Gebirge verlassen und ziehen nun in gewaltiger Formation nach Süden.
Im Dorf Hequis am Fuße der Berge waren die Drachen ein Sinnbild des Schutzes.
Das Weggehen der Lindwürmer löst daher eine Welle der Bestürzung aus. Bleibt doch nun die Frage, wer die Menschen vor den Dämonen schützt.
Seld, der Vorsteher von Hequis, ist in der Lage, mit den Drachen zu sprechen. Daher weiß er, dass sich die Dämonen auf eine letzte, entscheidende Schlacht vorbereiten. Er beschließt, mitsamt seinen Schützlingen den Drachen zu folgen; dorthin, wo ihre Heimat liegt. Denn dort, so sagt es eine Prophezeiung, wird es zum letzten, großen Kampf kommen.
Ein Fantasyroman braucht starke Helden vom Schlage eines Conan, um die Welt zu retten, auf Drachen zu reiten und jeden Dämon bei den Hörnern zu packen. Notfalls auch ein paar Hobbits, die aber zumindest von einem Recken begleitet werden. So funktioniert Fantasy, alles andere ist schlecht!
Richtig?
Nein, völlig falsch, wie Falko Löffler in dem vorliegenden Werk beweist. Sein Held ist weder stark noch der kühne Recke, den man aus landläufigen Fantasy-Romanen kennt. Kein Elf, kein Streicher sondern ein alter Mann, der mit dem Leben hadert und doch die ihm vom Schicksal zugedachte Aufgabe übernimmt. Und dies, obwohl er schon als Vorsteher nicht immer eine gute Figur macht.
Dem Autor gelingt es dabei, seinen Protagonisten glaubwürdig zu gestalten, ihn frei von Klischees und Stereotypen handeln zu lassen und dem Buch dadurch etwas erfrischend Neues zu verleihen.
Der zweite, große Pluspunkt dieses Romans sind die Wendungen, die der Autor der Handlung spendiert und dem Roman damit die Vorhersehbarkeit nimmt, die manchen Fantasy-Werken anhaftet. Am Ende von Band 1 fragt sich der Leser gespannt, wie es weitergehen wird. Schließlich ist die Geschichte als Trilogie angelegt.
Die Aufmachung des Buches ist gelungen. Das sehr stimmungsvolle Cover verleiht dem Roman etwas Edles. Hardcover und Schutzumschlag, dazu der sehr gute Satz und die tolle Story rechtfertigen die 14,99 Euro, die für den Band fällig werden.
Fazit:
Ein Roman, der von bekannten Pfaden abweicht und dem Genre dadurch neue Impulse zu geben vermag. Das perfekte Lesefutter für Fans von Fantasy und Drachen.
Falko Löffler: Drachenwächter I - Die Prophezeiung.
Spreeside-Verlag, Berlin, April 2007.
348 Seiten, Hardcover.