Das Leben von Sookie Stackhouse wird nicht ruhiger. Ihre ungeliebte Schwägerin - eine Werpantherin - wird ermordet. Nein, nicht einfach nur ermordet, sondern gekreuzigt und öffentlich ausgestellt. Brisant wird das vor allem dadurch, dass es in der Nacht geschieht, nachdem die Gestaltwandler als zweite Supraspezies nach den Vampiren sich den Menschen zu erkennen gegeben haben. Handelt es sich also um einen Mord aus rassistischen Gründen oder doch eher um etwas Persönliches?
Nach und nach stellt sich heraus, dass es noch um viel mehr geht. Um einen Krieg in einer Parallelwelt mit Türen zur Erde. Dort liegt der Ursprung der wohl ältesten Suprawesen, die jemals auf Erden wandelten - der Ursprung der Elfen. Und gemeint sind jetzt nicht die zarten Figürchen, die nett anzusehen um Blumen und Laternen schwirren, sondern gegen einige dieser Elfen wirkt selbst Legolas wie ein Botschafter des Friedens. Umso gefährlicher für Sookie, dass sie selbst Elfenblut in den Adern hat und ausgerechnet ihr Ahn einer der führenden Köpfe ist. So dauert es nicht lange, bis die ersten Attentäter bei ihr auftauchen und jetzt zahlt sich aus, dass sowohl Werwölfe als auch Vampire in ihrer Schuld stehen. Aber uralte Wesen bedeutet in diesem Fall auch sehr mächtige Wesen und Sookie steht nicht nur vor der Frage, ob ihr Freunde sie schützen können, sondern auch, ob sie diesen Schutz überhaupt von ihnen verlangen darf.
„Vampirgeflüster“ ist in der üblichen lockeren Art von Charlaine Harris geschrieben, die uns Einblick in Sookies Gedanken und Gefühle gibt. Die Protagonistin bringt einen großen Spaßfaktor in das Buch ein, so dass trotz des großen Krieges Trauer und Gewalt sich in Grenzen halten. Je mehr ich von ihr lese, desto sympathischer wird sie mir mit ihrer Art, mitten auf dem Schlachtfeld auch mal ganz normal zu denken. Der zusätzlich sinnliche Schuss (Gibt es eine erotischere Vorstellung als die eines Werpanthers? Vielleicht noch die eines großen schwarzen Werwolfes.) rundet das Buch ab.