Mit »Krieger des Feuers« erscheint im Heyne Verlag der zweite Band der Trilogie, die mit »Die Kinder des Nebels« begann. Die Rebellion gegen den übermächtigen Lord Ruler ist geglückt, wenn es auch Verluste zu beklagen gab. Vin und ihr neuer Verbündeter Lord Elend sehen sich nun mit der schweren Aufgabe konfrontiert, Luthadel wiederaufzubauen und eine gerechte Herrschaft in Kraft zu setzen. Unterdessen schärft Vin ihre Fähigkeiten in der Allomantie und zerbricht sich weiterhin den Kopf über die noch unbekannten Metalle, die ihr im Kampf gegen die nur wenig gebremsten Gegner vom Vorteil sein könnten.
Etwa ein Jahr ist seit den Ereignissen des ersten Bandes vergangen und die Situation in Luthadel beruhigt sich erst allmählich, die Erholung von der Gewaltherrschaft der letzten Jahrhunderte passiert nicht innerhalb weniger Tage. Diesmal beginnt Brandon Sandersons Roman nicht erst mit ausschweifenden Umschreibungen und Planungen, sondern sofort actionreich. Vermeintliche Spione unter Elends Männern, die so genannten Kandra, sorgen für Aufregung. Kandra ergreifen von Wesen Besitz und erschaffen so ein absolut identisches Abbild. Vom auf diese Weise in Besitz genommenen Menschen bleibt nunmehr ein Skelett zurück. Und ein solches Skelett findet Vin in Elends Palast, womit klar wird, dass Feinde sich in den engsten Kreis des jungen Lords eingeschlichen haben können. Besonders die Frage danach, wer der Verräter sein mag, schürt hier die Spannung spürbar.
Darüber hinaus schafft es der Autor, die Allomantie und die Metalle noch detailliert darzustellen und sein faszinierendes Konzept weiter auszuarbeiten. Es entsteht ein Roman, der den Vorgänger stellenweise sogar übertrifft. Ein imposantes Bild, über das man nur staunen kann. Brandon Sanderson gelingt es in seinem zweiten Roman dieser Trilogie, der seitentechnisch eine ähnliche Stärke aufweist wie der Vorgänger, noch besser, sich mit den Figuren auseinanderzusetzen und auch Elend Farbe und Tiefe zu verleihen. Denn Lord Elend war es, der hinter Vin und Kelsier im ersten Band noch eher eine Nebenrolle gespielt hat. Das Herzstück des Romans ist allerdings Vin mit ihren besonderen Fähigkeiten, die sich zusehends herausbilden.
Trotz der Seitenstärke kaum Längen. Ein Roman, der sich sehr gut für Fans epischer Geschichten eignet, die sich fernab vom Mainstream bewegen.
Brandon Sanderson: Krieger des Feuers.
Heyne, Januar 2010.
992 Seiten, Taschenbuch, 15,00 Euro.