Das Gesamtkonzept von Sina Beerwalds Roman ist überraschend gut gelungen. Auf den mehr als 400 Seiten finden sich nur eine Hand voll Kapitel, jedes von ihnen steht für eine Parfümzutat, die gemeinsam dann das blutrote Parfüm ergeben. Auch das Handwerk an sich beschreibt die Autorin sehr plastisch und mit viel Hintergrundwissen, so dass man die Düfte, die den Roman bestimmen, schon fast riechen kann beim Lesen.
Interessantes Hintergrundwissen zum Parfümhandwerk, aber Figuren, die Nachempfinden schwer machen. Eine spannende Mordserie rundet das Bild ab und sorgt insgesamt für einen durchschnittlichen Roman, der sich zumindest keine Klischees aufdrängen lässt, auch wenn es um eine selbstständige Frau geht.
Sina Beerwald: Das blutrote Parfüm.
Heyne, Mai 2010.
432 Seiten, Taschenbuch, 8,95 Euro.