Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
Im neuen Band der Evermore-Serie wird Ever auf eine harte Probe gestellt. Eigentlich scheint alles perfekt für ihre erste Nacht allein mit Damen. Die beiden haben ein Hotel gebucht, sie hat sich die tollste Unterwäsche gekauft, die Tante glaubt, dass Ever bei einer Freundin übernacht. Dann kommt aber alles anderes. Damen ist plötzlich wie ausgewechselt, lässt Ever an besagtem Abend allein zurück und schenkt ihr danach keine Beachtung mehr. Was ist mit dem jungen Mann passiert? Hat der neue Mitschüler Roman etwas damit zu tun? Ever begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und muss dabei eine Reise ins Sommerland, an den Ort, an dem sich die Verstorbenen aufhalten, in Kauf nehmen.
Rücksicht auf die Leser und Leserinnen ist für Alyson Noël kein Begriff. Ohne große Umschweife steigt sie in den zweiten Band der Evermore-Serie ein. Vergangene Ereignisse finden kaum Beachtung, ein Einstieg nach längerer Pause sollte sich deshalb schwer gestalten. Geblieben ist aber die gewohnt jugendliche Stimmung, lässiger Sprachstil und eine insgesamt zugängigere Hauptfigur. Hat sich Ever in »Die Unsterblichen « noch hinter Kapuzenpullis verborgen, um nicht allzu viel Kontakt mit ihren Mitschülern zu haben, ist im neuen Teil aus dem vermeintlichen hässlichen Entlein ein Schwan geworden. Sie kann ihre Kräfte jetzt besser kontrollieren und deshalb auch tiefer gehende Freundschaften eingehen, ohne gleich einen Einblick in das Seelenleben der Personen zu erhalten.
Allerdings fehlt es dem Roman an wirklichen Highlights. Viele Szenen erweisen sich als schwergängig und während der erste Band der Übertreibung zum Opfer gefallen ist und das Ende deshalb kaum genießbar war, mangelt es hier im vorderen Teil. Der einzige wirkliche Lichtpunkt sind die letzten Seiten, auch wenn es hier zu einigen glücklichen Zufällen kommt und das Ende reichlich konstruiert wird.
Keine wirkliche Verbesserung zum ersten Band. Auch »Der blaue Mond« bewegt sich nur im Rahmen des Durchschnitts.