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James Maxey: Jandra – Die Herrschaft der Drachen
In dem ersten Band der Drachentrilogie hat James Maxey uns einen ungewöhnlichen Plot präsentiert.
Zunächst sah alles nach einem der gewohnten Muster aus – in einer Fantasy-Welt begegneten wir einer hoch entwickelten Zivilisation von Drachen, die die mit ihnen lebenden Menschen als Sklaven missbrauchen.
Wir lernten diverse Handelnde kennen – zum Einen den Sohn des Drachenherrschers, der sich weigert den alten Traditionen zu folgen. Dazu Jandra, eine kluge Sklavin, die von einem Drachen in der Kunst der Magie unterrichtet wird, und sich hier aufschwingt, ihren Lehrer zu übertreffen und das Schicksal ihrer Welt zu bestimmen. Und schließlich einen Mann, der sich den Kampf gegen die geflügelten Feuerspeier auf seine Fahnen geschrieben hat – Bitterholz, der Mann, der mehr Drachen erlegt hat, als jeder Andere.
Das Besondere trat spät, dafür um so überraschender zu Tage. Bei der Welt handelt es sich um die Erde in einer fernen Zukunft, die Drachen wurden künstlich geschaffen und über allem wacht eine menschliche Hochzivilisation, die die Erde zum Feldversuch nutzt.
Nanotechnologie trifft auf Zauber, oder ist die Magie nur fortschrittliche Technik – die Kombination war und ist gerade weil sie ungewöhnlich ist interessant und birgt großes Potential. So mancher Leser wird sich hier verwundert die Augen reiben, geht das überhaupt – technische Hochzivilisation und eine archaische Drachenwelt? Kann diese ungewöhnliche Kombination funktionieren? Nun, im ersten Teil funktionierte es.
Im zweiten von insgesamt drei Bänden wird die Handlung nahtlos fortgesetzt.
Nachdem der Tyrann Albekizan durch die Revolution hinweggefegt wurde, tritt sein Sohn die Nachfolge an. Er, der immer auf Ausgleich mit den menschlichen Sklaven drängte ermöglicht nun einen Wandel im Zusammenleben der Spezies, der aber nicht nur auf Zustimmung stößt.
Sein wahnsinniger Onkel und ein verrĂĽckter menschlicher Prophet stellen sich vehement gegen die friedliche Co-Existenz der Rassen. In der Folgezeit kommt es zu eigentlich undenkbaren Allianzen, verschieben sich immer wieder Blickwinkel und Motivation der Handelnden zu einem in sich ĂĽberzeugenden, in seiner Vielfalt faszinierendem Bild einer fremden und doch vertrauten Welt.
Die Charaktere entwickeln sich weiter, wir folgen den diversen Plotlinien und lernen so die Welt näher und detailreich kennen. Dabei vermeidet der Autor geschickt schlichte schwarz-weiß Malerei, ist seine Darstellung der die jeweilige Handlung tragende Motivation geradezu exemplarisch herausgearbeitet.
Einzig die Darstellung der Drachen als Rasse lässt ein wenig eine differenzierte Ausgestaltung vermissen. Die Lindwürmer verhalten sich schlicht zu menschlich. Sie denken und handeln menschlich, ihre Motive gleichen denen der Zweibeiner, hier hätte eine differenziertere Ausgestaltung dem Buch gut getan.
Doch dies schmälert den Lesegenuss nur unwesentlich. Auch dieses Mal verfolgt der Leser gebannt die Schicksale seiner Protagonisten mit, wird insbesondere von dem großen Schlachtengemälde des Krieges zwischen Menschen und Drachen an die Seiten gefesselt.
James Maxey: Jandra – Die Herrschaft der Drachen.
Blanvalet, Juli 2010.
608 Seiten, Taschenbuch, 15,00 Euro.