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Do van Ranst: Mütter mit Messern sind gefährlich
Jetzt bestellen bei amazon.de! Das Leben des 14-jährigen Jef ist alles andere als einfach. Er lebt mit seiner Mutter und seiner 16-jährigen Schwester Iene in einem Hochhaus, manchmal bekommen sie auch Besuch von dem neuen Freund seiner Mutter. Seinen Vater allerdings kennt Jef nicht. Was die Sache deutlich komplizierter macht, ist die geistige Beeinträchtigung seiner Schwester. Iene sitzt im Rollstuhl und reagiert fast gar nicht auf ihre Umwelt. Im Kopf ist sie ein dreijähriges Mädchen und dominiert den Alltag der kleinen Familie. Die Mutter kann nicht in den Urlaub fahren und nutzt ihre ganze Energie, um das Mädchen zu pflegen. Auch Jef wird stark eingespannt. In seiner Freizeit entwirft er eine Theorie, die die Liebe seiner Mutter zu Messern mit der Abwesenheit seines Vaters verbindet. Er glaubt, dass der dunkle Fleck auf dem Wohnzimmerteppich vom Blut seines Vater herrührt, den seine Mutter erstochen hat, als dieser im betrunkenen Zustand handgreiflich wurde. Seine Mutter bestätigt diese Annahme und für Jef ist es ab diesem Punkt klar: Seine Mutter ist eine Mörderin.

Zugegeben, schon diese Kurzbeschreibung zeigt mehr oder minder deutlich, wo das Problem dieses Buches liegt. Zugeschnitten auf ein Publikum ab etwa 14 Jahren schafft es der Autor, die Geschichte gänzlich ohne einen Hauch von Spannung zu erzählen. Alles plätschert nur so dahin, selbst die Verdächtigungen der Mutter ziehen ohne nennenswerte Ereignisse an den Lesern und Leserinnen vorbei. Und das alles, obwohl sprachlich eine Menge drin wäre bei diesem Roman. Von Anfang an überzeugt »Mütter mit Messern sind gefährlich« durch Tiefgang und Beschreibungen, die treffender kaum sein könnten. Sehr authentisch fasst der Autor das Leben mit dem beeinträchtigten Mädchen in Worte und stellt mit dem Glasflaschenfeld, an dem Birnen in Flaschen an Bäumen hängen, damit sie später für Most verwendet werden können, einen Ort mit Potenzial vor. Aber dann geht so Vieles schief …

Nicht eine einzige Figur wird wirklich sympathisch gezeichnet und zu niemandem kann man auf den ohnehin wenigen Seiten eine nähere Beziehung aufbauen. Selbst die Probleme des Protagonisten sollten sich weitgehend fernab des allgemeinen Publikums bewegen. Sein denkbares Identitätsproblem durch den fehlenden Vater wird nur am Rande aufgegriffen, er hält sich vielmehr mit der Mutter auf, der vermeintlichen Mörderin. Das nimmt der Junge aber nicht kritisch wahr, er denkt nicht darüber nach, welche Folgen es haben würde, wenn sie tatsächlich ihren Mann umgebracht hätte. Vielmehr wird dieser Umstand zum Running Gag zwischen ihm und seinem besten Freund. Und selbst dieser beste Freund ist mehr als fragwürdig, da er im Grunde Jef vor allem nervt und dieser eigentlich mit ihm nichts zu tun haben möchte.

»Mütter mit Messern sind gefährlich« ist ein stilles Buch mit wenig Handlung, das immerhin einen interessanten Schluss findet. Der Erzählstil ist eigenwillig, aber nicht schlecht und die Familie ist prinzipiell authentisch und interessant aufgebaut. Do van Ranst schafft die Grundlage zu einem tiefgründigen Jugendroman, es gelingt ihm dann aber nicht, die Botschaft auch wirklich an seine Leser und Leserinnen zu bringen. Bei der Zielgruppe würde dieses Buch wohl eher als „langweilig“ durchfallen.

Eigenwilliges Buch mit einer Aussage, die sich nicht durchsetzen kann. Immerhin ist es sprachlich hochwertig aufgebaut.

Do van Ranst: Mütter mit Messern sind gefährlich.
Carlsen, August 2010.
157 Seiten, Taschenbuch, 12,00 Euro.

Janine Gimbel

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