Das Ruhrgebiet ist etwas besonderes, weil zwischen Dortmund und Duisburg, zwischen Marl und Witten ganz besondere Menschen leben. Wir haben diesem Geist nachgespürt.
Wasserblau erzählt von einer jungen Frau, die das Leben ihrer Mutter aufarbeitet und dadurch nicht nur das Geheimnis der Mutter, sondern auch das eigene Ich und gemeinsame Prägungen ergründet. Zunehmend verdeutlicht sich die Verstrickung von Mutter und Tochter. Ein innerer Prozess, der sich mit Erinnerungsbildern verwebt, erzeugt eine beklemmende, sich zuspitzende Spannung die bis zur letzten Seite anhält.
Ein mysteriöser Telefonanruf veranlasst Ellen, die ihr zweites Kind erwartet, ohne ihre Familie nach Petersbach zu fahren. Als kleines Mädchen hat sie dort einige Zeit mit ihren Eltern gelebt. Um zu ergründen, ob es tatsächlich einen jüngeren Bruder gab, an den sie sich nicht erinnern kann, muss sie sich mit der Vergangenheit ihrer verstorbenen Mutter Elisabeth auseinandersetzen.
Ellens Mutter Elisabeth zog damals mit ihrem Mann in das neu erworbene Reihenhaus von Hamburg weg aufs Land. Obwohl sie als junge Hausfrau mit Kind und einem erfolgreichen Ehemann das Idealbild einer Frau aus den Siebzigern verkörperte, wurde sie mit diesem Leben nicht glücklich.
Monika Goetsch gelingt es, einer sensiblen Geschichte mit leisen Tönen die nötige Verletzlichkeit zu verleihen und gleichzeitig eine spannungsgeladene Atmosphäre zu erzeugen. Ein gelungenes Debut!
Monika Goetsch wurde 1967 in Marburg geboren. Heute arbeitet sie als freie Journalistin für verschiedene Tageszeitungen und Zeitschriften. Wasserblau ist Monika Goetschs erster Roman.
Monika Goetsch: Wasserblau.
Dörlemann Verlag, August 2010.
240 Seiten, Gebundene Ausgabe mit Leseband, 18,90.