Die Fantasy haben wir in dieser von Alisha Bionda und Michael Borlik herausgegebenen Anthologie beim Wort genommen. Vor allem fantasievoll sind die Geschichten.
Sabine ist tot, erwürgt von Ehemann Dieter. Nun hockt„Sie da oben, er da unten“, im Himmel und er auf der Erde.
Eine amüsante Vorstellung, aus dem „Mal gucken Bereich“ im Himmel auf die Erde zu schauen, entwickelt Cordula Stratmann da in ihrem Debütroman und lässt Sabine auch bei ihrer eigenen Obduktion und Beerdigung zuschauen. Kapitelweise stellt Stratmann das Leben im Himmel und auf der Erde gegenüber. Manchmal überdreht der „Schillerstraßen“-Star das ein wenig, wenn Sabine im Himmel Jesus, J.F. Kennedy, Marilyn Monroe und Hilde Knef trifft, mit dem Malen beginnt und später wiedergeboren wird.
Dieter, der Mörder, der ungestraft davonkommt, macht es sich derweil mit Sabine Freundin Bettina intim gemütlich. Das ist unspektakulärer als das himmlische Leben von Sabine, wo Partys gefeiert werden und viel Platz über den Wolken ist. – Nette Zwischendurch-Lektüre, heiter, aber nicht grandios.
Cordula Stratmann: Sie da oben, er da unten.
Kiepenheuer & Witsch, September 2010.
204 Seiten, Taschenbuch, 13,95 Euro.
