Seitdem eine Klassenkameradin vor einiger Zeit auf der Heide neben dem Städtchen verschwunden ist, dürfen die beiden Niederländer Kinder Lenne und Karim diese nicht mehr als Abkürzung auf dem Schulweg benutzen. Natürlich hören Lenne und Karim nicht auf ihre Eltern und rennen mehrere Tage hintereinander über die Heide. Bis Karim herausfindet, dass die Heide auch den Namen Hexenheide trägt. Doch da ist es bereits zu spät und die beiden Freunde haben sich in große Gefahr gebracht. Die Hexen der Heide sind auf ihrer Spur …
Die Niederländerin Mariëtte Aerts erzählt eine Geschichte, die Magie und Spannung verspricht, aber keines dieser beiden dann in ihrem Verlauf auch wirklich zeigt. Im Gegenteil erzählt die Autorin ihren Roman sehr kindlich. Der Schreibstil erweckt den Eindruck, »Hexenheide« eigene sich für ein Publikum ab 10 Jahren. Das kann der Inhalt allerdings nicht halten, denn es handelt sich um komplizierte Zusammenhänge und die ein oder anderen mysteriös-gruselige Szene, so dass der Gesamteindruck eher die Altersempfehlung ab 12 Jahren nahelegt.
Leider handeln die beiden wichtigsten Figuren, die Freunde Lenne und Karim, ein Mädchen und ein Junge, eher blauäugig und nehmen alles, was passiert, einfach so hin. Dadurch geht viel Potenzial der Geschichte schlichtweg verloren. Kurze Einschübe zur Hexenverfolgung im Mittelalter beispielsweise bleiben im luftleeren Raum stehen und werden nur bedingt angedockt an die drei auftretenden Frauengestalten. Andere Kinder verschwinden, Lenne findet schließlich eine Zauberkugel und statt misstrauisch zu werden, freut sie sich und wundert sich nicht einen Augenblick. Eine extrem junge Leserschaft mag das zufriedenstellen, alle älteren Leser und Leserinnen aber eher nicht.
Sehr oberflächlich ge- und beschrieben. Eine Geschichte, die durchaus Potenzial hat, geht in diesem Buch gänzlich verloren.