Ein Krimi muss nicht immer mit Erscheinen des Kommissars am Tatort beginnen. Dass es auch anders geht beweisen die Autoren mit ihren Kurzkrimis in diesem Buch.
Brezeltango ist die Fortsetzung des Überraschungserfolgs „Laugenweckle zum Frühstück“ von Elisabeth Kabatek, das sich trotz Lokalkolorit weit über 90.000 Mal verkauft hat. Die flott-freche und gleichzeitig romantische Art kam beim Publikum an. Kein Wunder, dass Elisabeth Kabatek mit „Brezeltango“ nun nachlegt.
Die Stuttgarterin Pipeline und der Hamburger Leon sind zwischenzeitlich ein glückliches Paar. Aber dann bricht um Line herum das Chaos aus: Die beste Freundin verliebt sich in den falschen Mann, Tante Dorle will nicht mehr heiraten und Lines biedere Schwester spielt mit dem Gedanken, ihre Familie zu verlassen.
Selbst Leon wird „komisch“ und besichtigt begeistert Einfamilienhäuser in Stuttgarter Vororten, wo es doch Line viel mehr in Szene-Galerien und hippe Lofts zieht. Selbst die Freizeitgestaltung nimmt Stressformen an, wo sie doch lieber Nostalgie-TV schaut, anstatt zu schwimmen, joggen oder Kajak zu fahren.
Die Achterbahn der Gefühle findet ein Ventil, als plötzlich Tarik auftaucht, der „sexiest Man Stuttgarts“ und in Line seine Muse findet. Ein Strudel der Ereignisse reissen Line in ein drehendes Beziehungskarussell, das Elisabeth Kabatak mit viel Witz und Gespür für die schwäbische Sensibilität malt.
Fazit: Romantische Fortsetzung mit noch mehr Weckle und Brezel.
Elisabeth Kabatek: Brezeltango.
Silberburg Verlag, Oktober 2010.
333 Seiten, Taschenbuch, 12,90 Euro.