Der Tod aus der Teekiste
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Pedro Mairal: Das fehlende Jahr des Juan Salvatierra
Jetzt bestellen bei amazon.de! Juan Salvatierra fällt im Alter von neun Jahren vom Pferd und verliert seine Stimme. Dennoch teilt er sich seiner Umgebung mit, indem er sein Leben malt. Alles hält er auf endlosen bemalten Leinwandbahnen fest, sechzig Jahre lang. Nach seinem Tode reist sein Sohn Miguel, der ein Immobilienbüro in Buenos Aires leitet, nach Barrancales, dem Heimatort seines Vaters, eine Kleinstadt im Nordosten Argentiniens, dort, wo der Rio de la Plata die Grenze zu Uruguay bildet. In einem Schuppen findet er sechzig Rollen bemalte Leinwand, insgesamt fast vier Kilometer lang. Jede Rolle zeigt in bewegten Bildern ein Jahr aus dem Leben des Vaters, und Miguel erinnert sich an ihn, seine Malerei und die eigene Kindheit, aber auch an schmerzliche Ereignisse, wie der frühe Tod seiner Schwester, die im Fluss ertrank. Rolle für Rolle offenbart sich nun, was den Vater bewegte und was er mit Worten nicht sagen konnte. Doch dann stellt der Sohn fest, dass eine Rolle fehlt. Was geschah in jenem Jahr? Gab es etwas, was der Vater vor der Familie verheimlichen wollte? Miguel begibt sich auf Spurensuche, entdeckt mit dem Fahrrad die Orte seiner Jugend neu, besucht Freunde und Weggefährten des Vaters. Doch ausgerechnet der Fischer Mario Jordán, der Juan Salvatierra am besten kannte, ist dement, und aus seinen wirren Erzählungen kann Miguel nur abenteuerliche Vermutungen ableiten: War sein Vater womöglich mit Schmugglern im Bunde? Zusammen mit seinem Bruder Luis fährt er über den Fluss nach Uruguay und findet schließlich die fehlende Bildrolle in einem halbverfallenen Haus...
Pedro Mairal, geboren 1070, gehört zur Generation junger argentinischer Autoren; 2002 erschien in Deutschland sein erster Roman „Eine Nacht mit Sabrina Love“ (siehe Rezension), ein schräger Großstadtroman, in dem ein Jugendlicher ais der Provinz ins turbulente Buenos Aires reist. Sehr viel melancholischer, leiser und poetischer zeigt sich der Autor in seinem neuesten Buch. Ein zentrales Thema ist das Leben und das Fliessen der Zeit, symbolisiert durch endlos ineinander übergehende Bildrollen, ein anderes die Suche der beiden Brüder nach Heimat, nach den Wurzeln. Diesmal geht es aus der Hauptstadt zurück in die Provinz, träge fließt dort das Leben vor sich hin, ähnlich wie der Fluss. Pedro Mairal gelingt es, diese Atmosphäre wunderbar einzufangen, man hört als Leser geradezu die Dorfhunde bellen und den Rio de la Plata ans Ufer schwappen, sieht die halbverfallenen Hütten der Fischer und die Lichter der Küstenwache in der Dämmerung des Sonnenuntergangs. Tristesse wird in Melancholie transformiert, in ein Gefühl von Poesie, Sehnsucht und Vergeblichkeit. Doch der Autor umschifft geschickt ein Abgleiten in Sentimentale und allzu Tiefgründige. Das Ende ist nicht ohne Ironie und führt zurück ins moderne, digitale Zeitalter, das erst die Möglichkeiten schafft, Salvatierras Werk für die Nachwelt zu erhalten.

Pedro Mairal: Das fehlende Jahr des Juan Salvatierra.
Hanser, August 2010.
144 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,90 Euro.

Susanne Tank

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