Peggy Wehmeier zeigt in diesem Buch, dass Märchen für kleine und große Leute interessant sein können - und dass sich auch schwere Inhalte wie der Tod für Kinder verstehbar machen lassen.
Kirsten Schützhofer zeichnet ihre Figuren und deren Umgebung mit Liebe zum Detail und vermittelt auf den Seiten ihres Romans »Die Konfektmacherin« ein Bild von der Konfektherstellung im 17. Jahrhundert, sowie von der Situation der Christen. Was das anbelangt, geht sie leider nur auf die damals gegenwärtige Lage ein, weniger bis gar nicht auf die Entwicklung, die bis dahin zwischen Katholiken und Reformierten stattgefunden hat.
Die Geschichte bleibt trotzdem leicht zugängig und alles in allem vorhersehbar. »Die Konfektmacherin« hebt sich nicht vom gängigen Bild des historischen Romans ab, wagt nichts Neues und keine Extravaganzen, sondern unterhält ganz im zurzeit üblichen Stil eines historischen Romans. Eine junge Frau geht ihren eigenen Weg, verwirklicht ihre Träume und findet schließlich die Liebe. Das alles wird in diesem Roman ohne Überraschungen in ein nettes Gewand verpackt, das trotz fehlender neuer Erkenntnisse überaus lesenswert ist. Das Buch lebt von der guten Schreibe, den authentischen Beschreibungen und sympathischen Figuren. Es gibt Bösewichte, die Guten und auch manchen, der sich dazwischen anzusiedeln vermag. Dazu eine Prise Liebe, Dramatik, Spannung und Geschichtswissen – eine gute Mischung also im überschaubaren Rahmen.
»Die Konfektmacherin« bietet nette Unterhaltung für die trüben Tage, bei tollen Beschreibungen und einer Handlung, die all jenen Spaß machen wird, die gerne schon vorher genau Bescheid wissen und vor Überraschungen gefeit sind.
Kirsten Schützhofer: Die Konfektmacherin.
Diana, Juli 2010.
608 Seiten, Taschenbuch, 9,95 Euro.