Rachel und Ben verbringen die Ferien mit ihrem Onkel, weil ihre Eltern ein Engagement als Varieteekünstler auf einem Kreuzfahrtschiff haben. Onkel Jerome ist jedoch Wissenschaftlicher und dass er sich nicht um die beiden kümmert, wäre nicht so schlimm, aber er kümmert sich auch wenig um Dinge wie defekte Fernseher oder leere Batterien. Aus purer Langeweile graben die beiden in der Erde und finden eine Zeitkapsel. Zwei Teenager, etwa so alt wie sie selber, erwachen, behaupten sie hießen Polly und Freddie und es wäre das Jahr 1956. Sie sagen nichts weniger als die Wahrheit, wie sich später herausstellt, sind sie die verschollenen Kinder von Jeromes Onkel, der ebenfalls Wissenschaftler war und für die Regierung arbeitete. Dabei ist es ihm gelungen, Menschen einzufrieren und nach langer Zeit wieder unversehrt aufwachen zu lassen.
Der Witz des Buches ergibt sich aus der Spannung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. 1956 ist nicht so furchtbar lange her und doch haben die Teenager erhebliche Probleme, sich zurechtzufinden. Wie zu ihrer Zeit üblich legt Polly allergrößten Wert darauf, sich auf ein Leben als perfekte Hausfrau vorzubereiten und stößt dabei auf Rachels völliges Unverständnis. Mindestens ebenso unverständlich finden die beiden Teenager aus den 50er Jahre die vielen Verbote und Regeln, die den Teenager des 21. Jahrhunderts bändigen und schützen sollen.
Alles in allem ein wunderschönes Buch über kulturelle Fremdheit im eigenen Land.
Ali Sparkes: Zeitsprung ins Jetzt.
Fischer Schatzinsel, August 2010.
400 Seiten, Gebundene Ausgabe, 14,95 Euro.
