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Uwe Tellkamp: Die Schwebebahn: Dresdener Erkundungen
Nach seinem 1000 Seiten starken Opus magnum „Der Turm“ erkundet der Deutsche Buch-Preisträger Uwe Tellkamp nun weiter seine Heimatstadt Dresden. Diesmal in einem schmalen Bändchen, dem nur 167 Seiten dicken Roman-Reiseführer „Die Schwebebahn“.
Tellkamp bummelt durch die Straßen seiner Kindheit – „Die Schwebebahn“ ist auch ein Nostalgiebuch, in dem uns der ostdeutsche Autor seine Heimatstadt zeigt und dabei eine Vorratskammer der schönen Erinnerungen öffnet. Vom Schuhcreme-Verkaufen und einer Klavierlehrerin erzählt der 42-Jährige, und wir lernen Herrn Jakob, den „Karajan vom Schillerplatz“ kennen. Alte und neue Fotos von Dresden, auch nicht-touristischen Fleckchen, ergänzen den Reise-Roman. Geschichten zwischen dem alten Elbflorenz und der modernen Stadt mit dem Einkaufszentrum an der Prager Straße erzählt Tellkamp, von Baufortschritten an der Frauenkirche, vom Zwinger und Bratschisten in der Semperoper. Wer touristische Tipps erwartet, sollte lieber einen Reiseführer lesen, wer die Menschen in Dresden kennen lernen möchte, darf sich in der schönen Sprache des Buchpreisträgers geborgen fühlen.
Uwe Tellkamp: Die Schwebebahn: Dresdener Erkundungen.
Insel Verlag, November 2010.
167 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,90 Euro.