Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
CD einlegen, Buch lesen, genießen. Wenn Bestsellerautorin Donna Leon nicht gerade Krimis schreibt, hört sie Musik. Nach Commissario Brunetti ist Händel die zweite Leidenschaft der 68-jährigen Venezianerin.
Zu ihrem neuen Buch „Tiere und Töne“ gehört eine CD mit zwölf Opernarien von Händel, in denen es um Tiere geht – Vorzüglich eingespielt von Alan Curtis. Passend dazu gibt es in dem Buch zwölf Tiergeschichten.
Nicht nur Klassiker wie Löwe, Tiger, Taube, Nachtigall und Turteltauben stellt Donna Leon vor. Auch Tiere, die man nicht auf einer Opernbühne vermuten würde, wie Frösche und Elefanten. Hummeln kennt man von Rimski-Korsakow – aber, dass Bienen in Händels Oper „Berenice“ summen, wissen sich auch noch nicht alle Musikkenner.
Von den Tieren in der Literatur, der Bibel und der Mythologie erzählt Donna Leon, und sie beschreibt die Musik der jeweiligen Arie von Händel. Das Schöne an dem Buch ist auch, dass man die Geschichten in Ruhe lesen und dabei die Musik hören kann. Beides passt in der Länge perfekt zueinander. Michael Sowa hat das Buch mit kleinen Zeichnungen von den Tieren wunderschön illustriert.
Der Tiger hat bei Händel eine Bravourarie bekommen und von Donna Leon einen Text, der bis ins erste Jahrhundert zurückführt. Der Hirsch röhrt in rasanten Koloraturen, und der Elefant bekommt eine Trompetenarie. Zwölf fabelhafte Bestiarien sind zusammen gekommen. – Ein großes Lese- und Hörvergnügen und ein schönes Geschenk für Musik- und Literaturfreunde.
Donna Leon: Tiere und Töne.
Diognes, November 2010.
139 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,90 Euro.
