Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
Christoph Hardebusch: Justifiers - Missing in Action
Nach Jahren, in denen das Programm der einschlägigen Verlage von Fantasy und Romance / Urban Horror dominiert wurde, machte man sich bei Heyne letztes Jahr Gedanken, ob man nicht gegen den aktuellen Trend wieder einmal das Genre des exotischen Weltraum-Abenteuers reanimieren sollte. Zusammen und angeleitet von Bestsellerautor Markus Heitz entwarf man die Welt der Justifiers, ein erster Roman aus Heitz‘scher Feder wurde vorgelegt, und verkaufte sich überraschend gut.
Nun soll es, im Halbjahrestakt weitergehen mit den vielfältigen Abenteuer der Sondertruppen im Auftrag der Konzerne. Dabei sollen junge Talente, wie auch etablierte Autoren in einer shared-world Umgebung jeweils neue, eigenständige Romane vorlegen, Heitz selbst steuert zu jedem der Bücher die Fortsetzung eines neuen Justifier-Romans bei, dessen ersten Teil, wie kann es auch anders sein, vorliegend mit einem fiesen Cliffhanger endet.
Hardebusch ist dem Leser insbesondere als Trolle- und Piraten-Autor bekannt. Dieses Mal erzählt er uns stringent und spannend die Geschichte einer havarierten Expedition. Das Ganze liest sich stilistisch unauffällig, durchaus kurzweilig, so manches Mal packend auf einen Rutsch durch.
Natürlich konzentriert er sich auf die abenteuerlichen Actionszenen, und stellt den Überlebenskampf ganz in den Mittelpunkt seines Buches.
Manko dabei, dies aber wohl eher für diejenigen unter den Käufern, die bereits einiges an entsprechender SF gelesen haben ist, dass er hier weitgehend auf bekannte Handungsschemata zurückgreift.
Irgendwie kamen mir die Geschehnisse alle ein wenig bekannt vor, so als hätte ich sie ähnlich und vergleichbar schon einmal irgendwo gelesen.
Nun muss man beileibe nicht in jedem Buch das Rad neu erfinden, und die Mischung in dem zweiten Justifier-Roman sie stimmt. Das Geschehen bietet dem Leser genau das, was der Waschzettel verspricht – temporeiche Planetenabenteuer in einer exotisch-fremden Umgebung, auch wenn die Beschreibung der fremden Flora und Fauna ein wenig zu unbestimmt bleibt.
Ein Wort noch zur äußeren Aufmachung der Reihe. Die gediegene Serien-Gestaltung sorgt nicht nur dafür, dass der Leser die Reihe sofort erkennt, sie wirkt auch durchaus edel. Dass Titelbildgestalter Oliver Scholl diverse Reihen des Heyne Verlages schon mit seinen Gemälden verschönerte ist bekannt. Allerdings sollte die Redaktion ein wenig mehr auf inhaltliche Stimmigkeit der Cover achten.
Christoph Hardebusch: Justifiers - Missing in Action.
Heyne, Oktober 2010.
448 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.