Isolde Sammers Bücher kennt man als Drehbücher für den „Tatort“ oder „Bella Block“. Mit „Die Stille nach dem Schrei“ hat die Hamburgerin nun einen bedrückenden, beängstigenden und hochspannenden Psychothriller geschrieben. Vorsicht: Das Buch ist harte Kost, beschreibt schonunglos sexuellen Missbrauch und Sadismus. „Komm morgen wieder, Wirklichkeit. Für heute reicht es“, zitiert Sammer als Schlusssatz und spricht damit nach 400 Albtraum-Seiten der Heldin Irene den Lesern aus der Seele. Die dunkle Kindheit von Irenes 19-jähriger Stiefsohn Martin arbeitet Sammer auf. Martins Vater und Bruder waren pervers; Martin bringt Irenes Sohn Jonas um, auch der soll ein Mörder sein.
Aus mehreren Perspektiven erzählt Isolde Sammer ihr Buch, das mehr als ein Thriller eine Psychoanalyse über einen sadistischen Kinderschänder ist. – Keine Lektüre für zart Besaitete.
Isolde Sammer: Die Stille nach dem Schrei.
rororo, September 2010.
400 Seiten, Taschenbuch, 9,95 Euro.