Im Karriere-Himmel angekommen war die Heldin von Hera Linds neuem Roman als sie durch die Krebs-Hölle gehen musste. Mit „Himmel und Hölle“ erzählt die Bestsellerautorin zum zweiten Mal eine wahre Geschichte: die der Frauenärztin Konstanze Kuchenmeister, einer vierfachen Mutter, die den Gebärmutterhalskrebs besiegt hat.
Es ist kein tragisches Buch, mehr ein Mutmacherbuch. Und mehr ein Frauenroman als ein Schicksalsroman. Wenngleich diese Konstanze viele von Hera Linds „Superweib“-Eigenschaften hat. Vier Kinder, ein Mann, der eine Blitzkarriere macht, eigene Praxis, Karrierefrau, Supermutter und taffe Krebspatientin, die zwischen zwei Chemotherapien mal eben ihre Praxis verarztet, die Zwillinge versorgt und für die älteren Geschwister Kindergeburtstage schmeißt. – So viel traut man einer normalen Frau kaum zu.
Zu zwei Dritteln ist der Roman eine Superweib-Geschichte mit Kreißsaal-Geschichten aus Konstanze Kuchenmeisters Klinik in einer Kleinstadt in der Oberpfalz. Da blitzt oft auch Hera Linds Sprachwitz aus ihren Erfolgs-Frauenromanen auf, mit dem sie sich im dokumentarischen letzten Drittel, in dem der Krebs und danach noch ein Gehirntumor diagnostiziert ist, mehr zurückhält.
Konstanze Kuchenmeister überlebt. Damit und mit eindringlichen Appellen für Vorsorgeuntersuchungen macht Hera Lind ihren Leserinnen Mut, dass man nach der Hölle auch den Himmel auf Erden finden kann.
Hera Lind: Himmel und Hölle.
Diana, Januar 2011.
368 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.