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Carl A. DeWitt: Die Krone von Lytar
Jetzt bestellen bei amazon.de! Friedlich geht es zu im kleinen, abgelegen situierten Dörfchen Lytara. Seit Generationen nutzen die Bewohner ihre Langbögen nur zur Hasenjagd, in der Schmiede werden ausschließlich Ackergeräte hergestellt, und im Wirtshaus ist der Wettkampf im Bierkrügestemmen das schlimmste, was einem passieren kann.
Doch plötzlich ist es vorbei mit der Idylle und dem geruhsamen Miteinander, eine Söldnerarmee, angeführt von einem veritablen Drachen, überfällt das Dorf. Es gibt Tote und Verletzte, der Angriff kann, dank der Bogenschießkünste der Dorfbewohner zunächst zurückgeschlagen werden. Doch wer sind die unbekannten Aggressoren, und warum greifen sie das unbedeutende Dorf überhaupt an?

Vier Freunde, zwei Menschen, eine Halbelfin und ein Zwerg machen sich auf, das Mysterium zu lüften. Schnell wird klar, dass der Angriff mit der Vergangenheit des Dorfes und seiner Bewohner zusammenhängt. Vor Jahrhunderten bevölkerten die Vorfahren der jetzigen Dorfbewohner die Küstenstadt Lytar. Von dort aus herrschten sie voller Grausamkeit und Überheblichkeit mittels ihrer magischen Künste über die Welt. Selbst die damals dreizehn Elfennationen standen kurz vor ihrer Unterwerfung, als die Göttin Mistral dem Volk von Lytar ihren Segen entzog. Nur ein paar Familien, die der Gewalt dauerhaft abzuschwören bereit waren, gelang die Flucht aus der dem Untergang geweihten Stadt. Ihre unüberwindlichen, magischen Waffen wurden ebenso wie der Kronschatz versteckt. Nun greift der Despot und Adept der dunklen Magie Belior nach der Herrschaft über die Welt. Dabei will er sich die magischen Waffen, allen voran die verschollene Krone von Lytar sichern. Nur diese sichert ihm den finalen Sieg über die letzten freien Königreiche der Welt - die Länder der Elfen. Doch er und seine seit Jahren in Lytar stationierte Truppe hat die Rechnung ohne die wehrhaften Frauen und Männer aus Lytara gemacht, die ihren Eid, niemals wieder zuzulassen, dass ihr Erbe zur Unterdrückung anderer dient, hoch halten. In den von Dämonen heimgesuchten Resten der alten Metropole kommt es zur entscheidenden Auseinandersetzung der beiden so ungleichen Parteien ...

Ein neuer Verlag stellt sich vor, ein Verlagshaus, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, ausschließlich Autoren deutscher Zunge zu publizieren. Die äußere Gestaltung der Bände ist gediegen - in Kunstleinen gebundene Hardcover mit Lesebändchen und ansprechendem Umschlag erwarten den Leser zu einem überraschend moderaten Preis.

Inhaltlich präsentiert uns Carl A DeWitt einen Roman, der sich doch weitestgehend an gewohnte Vorbilder hält.
Unsere gemischte Truppe aus zwei jungendlichen Menschen, einer (Halb-)Elfin und eines Zwerges greift entscheidend in die Geschicke ihrer Welt ein. Sie suchen und finden magische Hilfsmittel, stellen sich der dunklen Bedrohung eines Usurpators entscheiden entgegen und wachsen an ihren Erfahrungen zu Persönlichkeiten, die gerade durch ihre Opferbereitschaft letztlich obsiegen.

Das liest sich alles flüssig und spannend, das hält unzählige Wendungen und Überraschungen, tödliche Gefahren und mehr oder minder epochaler Erkenntnisse für den Leser bereit, lässt aber ein wenig wirklich einen eigenständigen Plot vermissen.

DeWitt der unter einem anderen Pseudonym bei einem der großen Taschenbuchverlage einen Aufsehen erregenden Fantasy-Zyklus veröffentlicht, der insbesondere durch atmosphärische Dichte und das Drehen von Figuren aus der Masse der Veröffentlichungen heraussticht, geht diesmal ausgetretene Pfade.
Ich muss zugeben, dass mich der Roman deshalb ein wenig enttäuscht hat. Wo bleiben die wirklich interessanten, ambivalenten Figuren, wo deren, durch ihre Historie hinterfütterte Motivation? Es gibt solche Gestalten, die sich hier angeboten hätten. Der von Magie verbrannte, innerlich verarmte Hüter des Waldes, die das Dorf seit Generationen besuchende Bardin, Geschichtenerzählerin, Freundin und Spionin zugleich – beides unsterbliche Elfen, deren sicherlich bewegtes Schicksal unerwähnt bleibt. Und wer ist der Verräter in den eigenen Reihen, der den Truppen Beliors immer wieder Hinweise gibt? Gar nicht zu reden von Belior selbst, der nur ein Mal ganz kurz selbst in Erscheinung tritt – wie unsere Helden ein Nachfahre der Menschen aus Lytar – doch wie kam er auf die schiefe Bahn, was brachte ihn dazu, sich der schwarzen Magie zuzuwenden, sich zum altruistischen Herrscher aufzuschwingen – allesamt interessante Fragen, die leider nicht beantwortet werden.

Statt dessen die Beschreibung des Dorfes und dessen verwunschener Umgebung die ohne Besonderheiten bleiben, ein anheimelndes Dorf, ein dunkler von finsteren Wesen bevölkerter Wald, ein verfallener Zaubererturm, das bleibt ohne wirkliches Flair.
Einzig die Beschreibung der Ruinenstadt Lytar im Finale des Buches vermag hier den Leser wirklich zu faszinieren. Hier kommt Stimmung auf, hier fühlte ich mich urplötzlich in die Handlung hineingezogen.

Wäre dies einer meiner erste Fantasy-Romane, die ich lesen würde, ich wäre sicherlich gebannt angesichts der geschilderten Ereignisse. Die Mischung aus Rätseln, Kämpfen und Magie stimmt, die jugendlichen Protagonisten bieten gerade für den unbedarften Leser ideale Identifikationsmöglichkeiten. Geschickt verpackt DeWitt seine Handlung als Erzählung eines Barden in einem Wirtshaus, so dass wir mit dem Edelmann, dem die Geschichte erzählt wird, an deren Wahrhaftigkeit zweifeln, staunen und uns letztlich berühren lassen können. Das liest sich flott, stilistisch gefällig ohne hier besondere Finesse aufzuweisen.

Trotz der inneren Abgeschlossenheit des Romans lässt sich der Autor die Möglichkeit einer Fortführung der Handlung offen – immerhin ist die von allen gesuchte Krone von Lytar noch nicht aufgetaucht – bleiben Rätsel und Handlungsansätze offen.

Doch viel zu lange blieb der Plot vorhersehbar, boten die Personen und ihre Entwicklung wenig wirklich faszinierend Neues für den erfahrenen Fantasy-Leser. Zu geradlinig, zu einfach gestrickt bietet das Buch gelungene Fantasy-Kost für Einsteiger oder Gelegenheitsleser, wer sich aber ein wenig getummelt hat im Genre, der vermisst wirklich originelle Ideen.

Carl A. DeWitt: Die Krone von Lytar.
Fredebold und Fischer, Köln, Juni 2007.
637 Seiten, Hardcover.

Carsten Kuhr

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