Der Tod aus der Teekiste
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Ian McEwan: Am Strand
Jetzt bestellen bei amazon.de! Nach dem großen Erfolg von "Saturday" hat Ian McEwan nun ein Buch über ein unglückliches Liebespaar geschrieben, genauer, über ihre schicksalhafte Hochzeitsnacht.
Der Roman spielt in England im Jahr 1962, noch vor der sexuellen Revolution, zu einer Zeit, in der Sex noch ein Tabu Thema war. Edward und Florence sitzen, frisch vermählt, in ihrer Hochzeitssuite am Strand von Chesil Beach und essen zu Abend. Sie sind beide nervös vor dem ihnen bevorstehenden „Ersten Mal“. Während Edward jedoch voller Ungeduld darauf wartet, macht sich in Florence von Minute zu Minute eine immer größer werdende Panik, wenn nicht gar Ekel, breit. Sie würde am liebsten dem, was ihr bevorsteht, entgehen und will doch ihrem Mann nicht verwehren, was ihm von Rechts wegen zusteht. Und schon der von McEwan beschriebene Zungenkuss ist ganz bestimmt das Gegenteil von Erotik. In der Beschreibung dieses Kusses wird bereits all ihre Abscheu deutlich: „Kaum küssten sie sich, spürte sie seine pralle harte Zunge, die sich forsch zwischen ihre Zähne schob. In sie eindrang. Ihre eigene Zunge rollte sich zusammen und wich in unwillkürlichem Ekel zurück, machte ihm Platz.[...] Das steif, spitz zulaufende Ende dieses fremden, lebendig zuckenden Muskels widerte sie an.“
Es kommt, wie es kommen muss: Von Panik getrieben lässt Florence ihren Ehemann im Hotelzimmer zurück und läuft an den Strand. Als Edward sie dort einholt, kommt es zu einem Gespräch, in dem sich das Paar zu gegenseitigen Verletzungen hinreißen lässt, die nicht mehr zurückgenommen werden können. Die einzige Konsequenz, die daraus noch folgen kann, ist die, die Hochzeit annullieren zu lassen und sich nie wieder zu sehen.

Mit „Am Strand“ hat Ian McEwan eine eindringliche Charakterstudie vorgelegt, in der er uns detailliert Einsicht in die Psyche der Protagonisten gibt. Woran sie schließlich beide scheitern, ist nicht ihre Sexualität, sondern ihre Unfähigkeit, sich gegenseitig ihre Hoffnungen und Ängste einzugestehen. Sie scheitern an der Moral ihrer Epoche und so bleibt ihnen schließlich nur die Flucht voreinander.

Ob er das Problem der Terrorismus-Angst thematisiert („Saturday“), die Grenzen von Freundschaft, von Moral und Unmoral („Amsterdam“) oder wie hier das Thema Sexualität, Ian McEwan ist bestimmt einer der größten Chronisten unserer Zeit.

Ian McEwan: Am Strand.
Diogenes Verlag, Zürich, August 2007.
206 Seiten, Hardcover.

Nadine Roggow

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