Glück ist für jeden etwas anderes. Unter der Herausgeberschaft von Katharina Joanowitsch versuchen unsere Autoren 33 Annäherungen an diesen schwierigen Begriff.
Als "Regio-Zeitreiseroman" ließe sich das 280-Seiten-Buch bezeichnen, das die Remscheider Autorin Nicole Rensmann (37) unter dem Titel "Firnis" vorlegt. Besonders für historisch interessierte Leser, die eine Affinität zum Bergischen Land mit seinen Städtchen Solingen und Remscheid sowie der Wehranlage Schloss Burg haben, dürfte dieses Werk hochinteressant sein. Für alle anderen ist "Firnis" ein spannender Abenteuerroman.
Die kleine Jenny verschwindet, und Mutter Ellen, Kindermädchen Tina und Polizist Noah sind ratlos. Dann finden sie heraus, dass das Mädchen offenbar in einem alten Gemälde gefangen ist, das sich als Tor ins Remscheid des Jahres 1846 entpuppt. Auf ihrer Suche nach dem Kind treffen die drei Zeitreisenden bekannte lokale Persönlichkeiten wie den Maler Ferdinand Hermann Moritz oder den Bürgermeister Abraham Hering und lernen allerlei Interessantes über das Leben im historischen Remscheid kennen, in dem es weder Kanalisation noch elektrischen Strom gibt. Auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz: Ellen und Noah, aber auch Tina und der Maler entdecken ihre Zuneigung füreinander ...
Nicole Rensmann hat für diesen Roman zahlreiche Gespräche geführt und viele Schmöker gewälzt. Diese gute Recherche merkt man dem Buch an. Fakten und die gesamte Atmosphäre im alten Remscheid wirken glaubhaft und sind gut getroffen - ein Plus, das dieses Buch über viele andere des Genres erhebt. Lesenswert!
Nicole Rensmann: Firnis.
RGA-Buchverlag, Remscheid, September 2007.
280 Seiten, Hardcover.