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Honoré de Balzac: Die Frau von dreißig Jahren (1845)
Jetzt bestellen bei amazon.de! Julie begegnet uns in Balzacs „Eine Frau von dreißig Jahren“ das erste Mal nicht im titelgebenden Alter, sondern als „junges Mädchen“, vermutlich im Teenageralter, mit ihrem Vater. Er warnt sie eindringlich davor, sich vom Schneid und der prächtigen Erscheinung eines jungen Offiziers, dem sie offensichtlich gewogen ist, beeindrucken zu lassen und prophezeit ihr, in der Ehe mit ihm unglücklich zu werden. Das nächste Mal treffen wir Julie, als sie erkennen muss, dass die Vorhersagen ihres Vaters, der sie trotz seiner Bedenken ihre eigene Wahl hat treffen lassen, wahr geworden sind. Inmitten glänzendster äußerer Umstände wird sie eine zutiefst unglückliche Frau an der Seite eines Mannes, der ihr intellektuell unterlegen ist und sich für ihre Bedürfnisse nicht interessiert. Das Schicksal scheint zu verhindern, dass Julie wahre Liebe kennenlernt. Erst mit dreißig Jahren findet sie diese – glücklich wird sie dennoch nicht.
Balzac, geboren 1799, zeigt sich in diesem Roman als sehr genauer Chronist der französischen Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und der sich darin bewegenden Menschen. Ganz in den Auffassungen seiner Zeit befangen, die eine genaue Vorstellung davon hat, welche Eigenschaften „die Männer“ und „die Frauen“ haben, könnte man ihn dennoch fast für einen Feministen halten. Schonungslos legt er die Beschränkungen, die die Gesellschaft besonders den Frauen auferlegt, offen und stellt sie deren natürlichen Bedürfnissen als Gegensatz gegenüber.
Durch einige inhaltliche Unstimmigkeiten erscheinen die Kapitel eher als einzelne Episoden, die bestimmte Sachverhalte beleuchten sollen, als einen in sich schlüssigen Roman zu bilden. So wird beispielsweise nicht klar, woher die plötzliche Harmonie in Kapitel 5 zwischen den Eheleuten stammt („Oft hörte sie auf, den Kindern zuzusehen und richtete die liebkosenden Augen auf das ernste Gesicht ihres Mannes; manchmal begegneten sich ihre Augen, und die Eheleute tauschten einen Blick stummer Freude und tiefen Sinnens.“); war doch derselbe Ehemann vorher aufgrund seiner intellektuellen und empathischen Defizite die verachtete Ursache für Julies Unglück.
Trotz aller Widrigkeiten, mit denen Julie kämpft, fehlt dem Roman der bittere Nachgeschmack, den die Werke von Balzacs Nachfolgern auf dem Gebiet des Realismus so oft nach dem Lesen hinterlassen. „Die Frau von dreißig Jahren“ ist ein kleines, feines Stück voller treffender psychologischer Beobachtungen und bildhafter Beschreibungen, das auch angesichts der dargestellten Schicksalsschläge mitfühlende Leser nicht am Leben und den Menschen verzweifelt zurücklässt.

Honoré de Balzac: Die Frau von dreißig Jahren (1845).
Insel Verlag, Januar 2004.
232 Seiten, Taschenbuch, 7,00 Euro.

Sarina St?tzer

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