Der Prolog: Eine Frau kocht Curry fĂŒr ihren Mann, einen Trinker. Als besondere WĂŒrze gibt sie gestoĂene Eibensamen hinein ...
Wenige Tage spĂ€ter erfĂ€hrt die Journalistin Sara Entsetzliches: Ihr Schwager ist ermordet worden, vergiftet. Und die Polizei ist sich sicher, dass es ihre Schwester Tini war. Sara jedoch glaubt an Tinis Unschuld und beschlieĂt, auf eigene Faust zu ermitteln. Auch wenn ihr Mann Ronnie strikt dagegen ist. In letzter Zeit ist er ohnehin gegen alles, was sie tut.
Als Sara erfĂ€hrt, dass Tini von ihrem Mann geschlagen wurde, ist sie fassungslos. Ausgerechnet Tini, die selbst Frauen hilft, die Opfer hĂ€uslicher Gewalt geworden sind, die Mitglied einer Frauengruppe namens âFrauenwehrâ ist. Sara begibt sich zu einem Gruppentreffen und wird misstrauisch empfangen.
Als ein weiterer Mord geschieht, wird ihr klar: Ein Killer ĂŒbt Rache an gewalttĂ€tigen MĂ€nnern. Ist es Valeska, die âtougheâ Leiterin der Gruppe? Welche Rolle spielt Tinis Anwalt in der Geschichte? Und was hat es mit dem Internetforum auf sich, in dem die Frauen unterwegs sind?
Was Sara nicht ahnt: Es gibt noch jemanden, der die Gruppe beobachtet. Und sie ist jetzt auch in seinem Visier ...
Eine Ă€ngstliche Frau auf dem Cover, ein unheimlicher Titel - obwohl âhĂ€usliche Gewaltâ auf den ersten Blick ein unerfreuliches Thema fĂŒr einen Thriller ist; ein Thema, das oft, viel zu oft in den Nachrichten auftaucht, wird der Leser schnell in die spannende Geschichte hineingezogen. In kurzen Kapiteln wechseln die HandlungsstrĂ€nge rasant zwischen der ermittelnden Sara mit ihren Eheproblemen und Valeska, die verfolgt wird; dazwischen eingestreut erleben wir verstörende Inneneinsichten eines Unbekannten. Die Autorin gibt dem Leser spannende Andeutungen zum Mitraten und schraubt bis zum filmreifen Showdown am Ende die Spannung immer höher.
Ein gelungenes DebĂŒt, das Appetit macht auf mehr.
Janet Clark: Ich sehe dich.
Heyne, April 2011.
432 Seiten, Taschenbuch, 8,99 Euro.