Das mit 328 Seiten dickste Buch unseres Verlagsprogramms ist die Vampiranthologie "Ganz schön bissig ..." - die 33 besten Geschichten aus 540 Einsendungen.
Einen historischen Roman mit einer zeitgenössischen Geschichte habe er mit seinem „Netz der großen Fische“ schreiben wollen, erklärt Andrea Camilleri im Nachwort seines neuen Buches. Geschrieben hat der 85-jährige Römer ein Warnbuch, das aufzeigt, wie gefährlich Verstrickungen zwischen Politik, Mafia und Medien in Sizilien sein können.
Nicht Camilleris launischer Commissario Montalbano, sondern der gutmütige Polizei-Kommissar Lo Bue ermittelt in der spannenden Geschichte, in der der Sohn eines führenden Politikers einer sizilianischen Linkspartei des Mordes an seiner Verlobten, der Tochter eines mächtigen Abgeordneten der gegnerischen Partei, angeklagt wird. Camilleri erzählt diesen Krimi aus den Redaktionsstuben des Fernsehsenders RAI, dessen Programmdirektor die Meldung zunächst zurückhält. Der italienische Bestsellerautor taucht in den Alltag hinter den Fernsehkamaras ein und verstrickt seine Protagonisten auch in viele amouröse Abenteuer.
Man kommt manchmal ein wenig durcheinander in dem personalintensiven Buch, wer da gerade mit wem ein Verhältnis hat – entweder erotisch oder politisch. Fisch nicht. Wohl aber die vielen kleinen, die Sizilien fest in der Hand haben. In Italien wurde das Buch kurz nach Erscheinen bereits mit einem Literaturpreis ausgezeichnet.
Andrea Camilleri: Das Netz der großen Fische.
Bastei Lübbe, Mai 2011.
224 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.