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Katie Hickman: Das Mädchen von San Marco
Jetzt bestellen bei amazon.de! Venedig, 1603: Paul Pindar ist Kaufmann in der wirtschaftlich florierenden Stadt, doch seit seiner Rückkehr aus Konstantinopel bemerken seine Kollegen eine Veränderung an ihm. Seitdem er von seiner Geliebten Celia verlassen wurde, verliert er sich im Glücksspiel und setzt sein Vermögen zunehmend aufs Spiel. Erst ein mysteriöser und wertvoller Diamant, der in der Stadt die Runde macht, kann ihn aus seiner Lethargie befreien. Vielleicht ist es möglich, mit Hilfe des Diamanten sogar Celias Liebe zurückzukaufen!
Unterdessen lebt eine Frau namens Annetta im nahe gelegenen Kloster und verbirgt ihr eigenes, mit dem Diamanten in Verbindung stehendes Geheimnis. Sie ist bereits einem Sultan und Sklavenhändlern entkommen und hält sich nun in Venedig versteckt. Kann sie der Schlüssel zum Geheimnis des Diamanten sein?

Die Britin Katie Hickman – deutschen Leserinnen und Lesern bereits durch ihren hervorragenden historischen Roman »Die Liebenden von Konstantinopel« bekannt – entwirft in ihrem neuen Werk eine weitgehend fiktive Geschichte, die sich um einen kostbaren Diamanten und eine verschwundene junge Frau dreht. Entscheidende Themen sind dabei vor allem Neid und Missgunst, körperliches Vergnügen und die alles umgebende Gefahr, die über der Stadt der tausend Brücken hängt. Venedig wird zum Schauplatz des Geschehens und besonders der damalige wirtschaftliche Aufschwung der Stadt wird in den einzelnen Kapiteln thematisiert. Stellenweise hat man beim Lesen allerdings das Gefühl, dass die Geschichte Venedig nicht unbedingt gebraucht hätte und entsprechend auch an anderen Orten gleich hätte ablaufen können. Das trübt das Lesevergnügen allerdings nur minimal, denn Hickman gelingt es hervorragend, das von ihr Erdachte in ein spannendes Gewand zu verpacken, so dass sogar Männer an diesem Buch Gefallen finden könnten! Denn »Das Mädchen von San Marco« ist kein reines Frauenbuch und verfällt auch nicht in die gängigen Klischees des historischen Romans mit starker Frauenfigur, die sich in einer Männerwelt beweist. Die Frauen schmieden hier ihre eigenen Intrigen und nehmen ohne heroische Aufrührerinnen auf ihre Art und Weise Anteil an den Geschicken der Stadt.

Besonders faszinierend sind die einzelnen Figuren. Kaum eine von ihnen lässt sich klar den Guten oder den Bösen zuordnen. Ganz egal ob es die falsche Schwester Annetta ist, die immer wieder intrigierende Geliebte Celia oder der düstere Kaufmann John. Sie vereinen beide Seiten glaubhaft in sich und sorgen so dafür, dass die Geschichte mit ihnen ungemein an Spannung gewinnt. Der Diamant taucht immer wieder an der Oberfläche auf, befindet sich im Verlauf der Geschichte bei vielen Personen und scheint die Fäden wie bei einem Marionettenspiel in der Hand zu haben. Und diese erdachten Figuren werden nicht nur als Mittel zum Zweck benutzt: Katie Hickman beginnt ihre Erzählung in der Gegenwart des Jahres 1604 und entfaltet dann allmählich die Vergangenheit vieler ihrer Handelnden und schafft es so, ihnen Farbe zu geben, sie schon fast lebendig zu machen. Gepaart mit einer sehr angenehm zu lesenden Sprache und Erzählweise, entsteht so ein Roman, der wie im Flug vergeht.

Es gibt keine deutliche Hauptfigur im Roman, was ihm auf jeden Fall zugute kommt! Annetta und Paul Pindar haben sicher die meiste Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser, aber auch die Nebenfiguren sind nicht bloße Statisten. Annettas Geschichte gibt auch einen Einblick in das Denken der damaligen Zeit, in Aberglauben und Mystik, in Haremsgeschichten des Sultans und die Stellung von Frauen in einer orientalischen Gesellschaft, während Paul Pindars Erzählstränge Einblick in den Handel einer Großstadt vermitteln. Es entsteht auf diese Weise ein themenreicher Roman, in dem es viel zu entdecken gibt. Leider wurde auf einen Kommentar der Autorin oder passende Zeittafeln zum Nachvollziehen historischer Begebenheit verzichtet.

Ein empfehlenswerter Roman mit faszinierenden Figuren, mit Spannung und einer bunten Themenvielfalt! FĂĽr alle, die von den immer gleichen Mittelalterromanen gelangweilt sind.

Katie Hickman: Das Mädchen von San Marco.
Marion von Schröder Verlag, Mai 2011.
384 Seiten, Gebundene Ausgabe, 19,99 Euro.

Janine Gimbel

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