Musikwissenschaftler sind unberechenbar. Manchmal erfinden sie sogar Komponisten. Herbert Rosendorfer liefert mit seinem Roman „Der Meister“ aus der Elke Heidenreich-Musikedition eine köstliche Satire auf den Wissenschaftsbetrieb, die viel Wiedererkennungswert hat. 50 Jahre nach dem Studium erinnern sich zwei Freunde in Venedig an ehemaligen Kommilitonen – auch an den „Meister“ und seinen erfundenen Tonsetzer Thremo Tofandor und an Dissertationen über das Opus 100 von verschiedenen Komponisten. Der 77-jährige Rosendorfer beschreibt das alles so, als hätte er Musikwissenschaft studiert und nicht Literaturwissenschaft. – Unterhaltsam aber vor allem für Musikwissenschaftler.
Herbert Rosendorfer: Der Meister.
Edition Elke Heidenreich, September 2011.
160 Seiten, Gebundene Ausgabe, 16,99 Euro.