Das mit 328 Seiten dickste Buch unseres Verlagsprogramms ist die Vampiranthologie "Ganz schön bissig ..." - die 33 besten Geschichten aus 540 Einsendungen.
Beinahe 300 Jahre sind vergangen seit den Tagen von Gervais und Robin of Waringham. Das Gestüt, das einst Könige und Prinzen mit Schlachtrossen ausrüstete, kann die Baronie schon lange nicht mehr ernähren. Jasper of Waringham ist Earl, aber es sind die Tage Henry VIII., Tage in denen Königstreue das Gewissen auf eine harte Probe stellen kann. Jasper trifft die falsche Entscheidung und endet im Tower. Sein Sohn Nicholas erbt die heruntergekommene Burg, die Reste des Gestüts und den fatalen Waringham-Drang zu Gewissen und Wahrhaftigkeit. Seine Treue gilt jedoch weniger dem König als vielmehr der verstoßenen Königin und vor allem deren Tochter Mary. Denn die Königin glaubt genau wie er streng an die katholische Kirche und ihre Interpretation von Glaubensfragen. Aber die Reformation ist nicht mehr aufzuhalten und sie fordert auch in England ihren Blutzoll.
Rebecca Gable hat mit „Der dunkle Thron“ den lang erwarteten vierten Band um die Waringhams geschrieben und ihr ist damit wieder ein wundervolles Buch gelungen. Geschickt ist die Geschichte der Reformation Englands in die Geschichte der Waringhams eingebunden. Als Besonderheit empfinde ich es mit jedem neuen Buch der Autorin, wenn Nachfahren der Protagonisten aus anderen Büchern auftauchen. So spielen die Durhams, die Kaufmannsfamilie aus London, inzwischen eine immer größere Rolle im Leben der Waringhams. Auch der kleine Abschweifer zum in Nicks Tagen längst vergessenen Fernbrook hat mir gut gefallen. Man spürt deutlich, sie sich eine Familie über mehrere Genererationen immer weiter ausbreitet, bis an jeder Ecke irgendein Cousin oder Neffe wartet.
Auch das Ende fand ich dieses Mal befriedigend, auch wenn das Buch gut und gerne noch tausend Seiten länger hätte sein können.
Fazit: Wohlfühlbuch mit dem guten Gefühl, in etwas liebgewonnes wiedereintauchen zu können.